Immobilien

Unterschiedliche Prognose für Europa

Rreef zeigt sich optimistischer als Jones Lang LaSalle

Unterschiedliche Prognose für Europa

tl Frankfurt – Unterschiedliche Erwartungen haben Jones Lang LaSalle und der Immobilienbereich der Deutschen Bank Rreef in Bezug auf zukünftige Investitionschancen in Europa. Rreef zeigt sich optimistischer als JLL. Michael Kohns von JLL rechnet bei den Bruttoerträgen von 2006 bis 2009 bei Büros, im Einzelhandel und bei Lagerflächen mit Werten zwischen 9,1 und 10,9 % in Westeuropa und 10,3 bis 14,5 % in Zentral- und Osteuropa. Die Erträge gehen damit im Vergleich zu 2003 bis 2005 in Westeuropa leicht, in Zentral- und Osteuropa kräftig zurück. Während Jones Lang LaSalle bei Büroflächen in Europa von 2006 bis 2008 im Durchschnitt von Mieterhöhungen von unter 5 % ausgeht, zeigte sich Jörg Allendorf von Rreef auf einer Veranstaltung des britischen Immobilienindexanbieters IPD optimistischer. “Wir sehen in allen 23 von uns betrachteten Märkten Mietpreissteigerungen. Die europäischen Länder werden sich erstmals seit Jahren wieder im Gleichklang bewegen.” Bei JLL gibt es aber deutliche regionale Spreizungen in der Mietpreisprognose. Während 2007 das Wachstum in Madrid und London mehr als 5 % betragen werde, liegen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, aber auch Paris und Mailand nur zwischen Stagnation und plus 2,4 %. Von 2007 bis 2009 werde die Zahl der fertig gestellten Büros in Zentral- und Osteuropa kräftig zunehmen, sagte Michael Kohns von JLL. Entsprechend steige der Leerstand auf mehr als 10 %. In Westeuropa nehmen die Fertigstellungen hingegen 2007 und 2008 deutlich zu, gehen 2009 aber wieder zurück.Die Leerstandsquote werde sich zwischen 2007 und 2009 kaum verändern.Als Wachstumsmarkt sowohl bei Umsätzen als auch bei den Mieten gilt für JLL Russland. Dies gilt für Büros und im Einzelhandel. Bei den Lagerflächen deutet sich eine Überhitzung mit einem aktuell verlangsamten Mietwachstum an, das bald in einen beschleunigten Rückgang umschlagen dürfte. Als neue und interessante Märkte nannte Kohns die baltischen Staaten, die Türkei und Rumänien.Georg Allendorf von Rreef schreibt Fonds, die bereit sind, größere Risiken einzugehen (“value added” und “opportunistic”), eine zunehmend wichtigere Rolle als Investoren auf den europäischen Immobilienmärkten zu. “Das Investitionspotenzial ist in Europa, aber auch in Asien sehr groß, wenn man das gesamte investierbare und investierte Immobilienvermögen mit Amerika vergleicht.” Die hohen Staatsdefizite übten einen hohen Druck auf viele europäische Staaten aus, (weiter) Immobilien zu privatisieren. Bremsend könnte sich auf die Nachfrage aber die geringe Liquidität der meisten europäischen Märkte (außer London und Paris) auswirken. Index legt in Euro zuDer IPD Pan-Europäische Immobilien Index hat sich 2005 im Vergleich zu den Vorjahren weiter deutlich verbessert. Der Total Return lag in Euro bei 12,7 %, sagte Andreas Arend von IPD bei der Vorstellung des jüngsten Wertes. Verantwortlich waren für das gute Ergebnis in Euro in erster Linie die kräftige Steigerung der Verkehrswerte in Großbritannien und Irland, zu einem etwas geringeren Teil auch in Dänemark und Spanien. Deutschland bildete das Schlusslicht mit nur 0,5 % Total Return. Für Ende 2006 plant IPD probeweise einen Welt-Index (“Consultation Global Index”), der dann unter anderem Nordamerika, Japan und Südafrika erfasst.