Immobilien

"US-Immobilien werden begehrter"

Degi-Studie: Regionale Zentren gewinnen - Asien-Boom flaut ab

"US-Immobilien werden begehrter"

ssc Frankfurt – Allen derzeitigen Warnungen vor einer Spekulationsblase zum Trotz wird Amerika in den kommenden Jahren der begehrteste Standort für Immobilieninvestments sein, prognostiziert Thomas Beyerle von der Allianz-Immobilienfondstochter Degi. Vor allem regionale US-Zentren ab etwa einer Million Einwohner würden zunehmend in den Fokus von Investoren rücken, während der derzeitige Boom in Asien an Tempo verlieren werde. Das Volumen der weltweiten Immobilieninvestments werde bis Jahresende voraussichtlich auf 400 Mrd. Euro steigen, 9 % mehr als im Vorjahr. Betrachte man wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf der einen und spezifische Marktrisiken auf der anderen Seite, sei London der derzeit attraktivste Standort für Immobilieninvestments weltweit, gefolgt von New York und Dublin, sagte Thomas Beyerle, Leiter des Bereichs Research und Strategie bei der Allianz-Tochter Degi Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds. Dies sei Ergebnis der Studie “Global Values”, bei der die Degi für 50 internationale Immobilienmärkte Leerstandsrate, Spitzenmieten, Spitzenrenditen und volkswirtschaftliche Trends untersucht hat. Sinkende Renditen in Europa Da die drei Spitzenreiter mit ihrem attraktiven Risikoprofil zahlreiche Investoren anlockten, seien hier derzeit jedoch nur vergleichsweise niedrige Durchschnittsrenditen von 5,6 % in London oder 5,1 % in Dublin zu erzielen. In New York betrage die Rendite immerhin knapp 6,5 %. Am schwächsten schnitten die baltischen Hauptstädte Wilna und Riga ab. Hier seien dank ihres kräftigen Wirtschaftswachstums zwar Renditen von 8,5 % bzw. 8 % möglich, es sei jedoch für westliche Investoren schwierig, geeignete Objekte auszumachen. Europaweit würden darüber hinaus in den kommenden zwölf Monaten die Spitzenrenditen weiter zurückgehen, glaubt Beyerle. In den USA rechnet er dagegen mit wieder steigenden Renditen dank zunehmender Mieten, aber auch aufgrund von Wertzuwächsen. In den vergangenen Jahren hätten viele US-amerikanische Investoren verstärkt auf den Raum Asien-Pazifik gesetzt. Der Boom dieser Märkte werde jedoch voraussichtlich nachlassen, wodurch die Attraktivität amerikanischer Immobilien für heimische Investoren wieder steige. Während sich bisher die Investmentströme auf Metropolen wie New York oder Chicago konzentriert hätten, würden künftig vor allem regionale Zentren ab einer Million Einwohner in den Fokus rücken. In Immobilien im asiatisch-pazifischen Raum hätten Anleger allein im vergangenen Jahr 11,9 Mrd. Dollar grenzüberschreitend investiert, 140 % mehr als im Vorjahr. Auch wenn deren Spitzenrenditen mit 3,9 % in Hongkong und Singapur oder 4,4 % in Tokio teils deutlich unter westlichem Niveau liegen, seien sie für Investoren vor allem zur Risikostreuung interessant. Das Volumen der weltweiten Immobilien-Direktinvestments sei im vergangenen Jahr um 12 % auf 367 Mrd. Euro gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet Beyerle mit einem weiteren Plus von 9 % auf 400 Mrd. Euro. Auf Basis der Studienergebnisse schlägt Degi mehrere Musterportfolien für Immobilienfonds mit unterschiedlichem Risikoprofil vor, bei denen jeweils aufgrund der positiven Prognose ein Großteil der Investments auf Nordamerika entfällt. Für “sicherheitsorientierte” Investoren empfehlen die Analysten 37 % Europa-Anteil, der Rest solle in nordamerikanische Immobilien fließen. Wer die Chance auf größere Wertsteigerungen suche, solle 38 % in Europa, 51 % in Nordamerika und 11 % im asiatisch-pazifischen Raum investieren. Investoren, für die ein hoher Cash-flow durch Mieterträge im Vordergrund steht, sollten 26 % in Europa, 35 % in Nordamerika und 39 % in der Region Asien-Pazifik investieren. Neuer Fonds im November In ihrem für November geplanten neuen offenen Fonds “Degi Global Business”, der sich speziell an institutionelle Kunden und vermögende Privatanleger wendet, setzt die Fondsgesellschaft trotz dieser Empfehlungen überwiegend auf Europa. Nur 30 % sollen außerhalb des Kontinents investiert werden, während allein 10 % des Fondsvolumens in deutsche Immobilien fließen sollen. Einen zweiten Schwerpunkt neben Büros sollen Einzelhandelsimmobilien mit 30 % Portfolio-Anteil bilden. Bis 2010 wolle man mit dem Produkt, dessen Mindestanlagesumme 500 000 Euro beträgt, 1,8 Mrd. Euro einsammeln, sagte Beyerle.