Immobilien

Versicherer bauen auf Betongold

Umfrage: Schwerpunkt bei indirekten Anlagen - Europa bevorzugte Region

Versicherer bauen auf Betongold

tl Frankfurt – Die deutschen Versicherer wollen den Anteil der Immobilien an ihren gesamten Kapitalanlagen erhöhen. Dies ergab eine Umfrage von Ernst & Young Real Estate bei 53 Versicherern und Pensionskassen mit nennenswerten Immobilienaktivitäten (Rücklaufquote 50 %). Dabei liegt der Schwerpunkt auf indirekten Anlagen. Von 2008 an könnten die Anteile an international investierenden Immobilienfonds und -beteiligungen größer werden als die der direkt gehaltenen (vgl. nebenstehende Grafik). Nachdem sich die Unternehmen in den vergangenen Jahren von Teilen ihrer nationalen Direktbestände getrennt haben, soll nun wieder reinvestiert werden. “Hierbei steht eine internationale Allokation des Immobilienportfolios, die in erster Linie über Investitionen in indirekte Immobilienanlageprodukte erreicht werden kann, im Vordergrund”, sagte Hartmut Fründ, geschäftsführender Partner bei Ernst & Young Real Estate. Hohes RenditezielIm Durchschnitt soll der Anteil dieser Produkte um etwa ein Viertel zulegen. Das Renditeziel liegt bei durchschnittlich 6,6 % p. a. und damit fast 125 Basispunkte über dem bei Direktbeständen. Bei der geografischen Allokation liegt Europa deutlich vorn. 80 % der Unternehmen, die geantwortet haben, planen Käufe von Fonds mit dieser Ausrichtung beziehungsweise von Immobilien in diesen Ländern.An zweiter Stelle steht Asien mit 50 % der Unternehmen. Asien gilt insgesamt als Trendregion. Deutsche Versicherer investieren hier meist über Fonds, über die sie das notwendige Know-how einkaufen. “Fondsanbieter stehen vor der Aufgabe, nachfragegerechte Anlageprodukte zu entwickeln, während die Versicherer das für sie optimale Produkt aus dem verfügbaren Angebot auswählen müssen”, sagte Alexander Kähler, Partner bei Ernst & Young Real Estate im Bereich Insurance and Pension Solutions. Büros sind am beliebtesten40 % der Versicherer wollen in Nordamerika investieren. Südamerika und Ozeanien stehen nur vereinzelt auf der Wunschliste. Bei den Nutzungsarten rangieren Büros, Einzelhandel, Logistik und Wohnen im Zentrum. In Infrastruktur will rund ein Viertel der Versicherer und Pensionskassen investieren. Die meisten befragten Anleger zeichnen sich durch eine geringe bis mittlere Risikoneigung aus. “Versicherungen streben mit ihren Immobilieninvestitionen traditionell stabile Investments an, um so eine Diversifikation zu schwankungsanfälligeren Assets zu erreichen”, sagte Kähler. “Außerdem sind risikoreiche Immobilienanlageprodukte meist nicht zur Immobilienquote der Kapitalanlagen zuzuordnen, was für Versicherer und Pensionskassen aus aufsichtsrechtlicher Sicht von Bedeutung ist.”