Vom Aufstieg profitieren
Während in guten Zeiten Schwellenländer-Aktien die Anleger oft mit einer besseren Performance locken, sind in Krisenzeiten die Verluste in der Regel höher als bei Investments in entwickelten Ländern. Wer in den Emerging Markets investieren will, sollte sein Geld auf jeden Fall breit streuen.mel Frankfurt – Vor dem Hintergrund der fundamentalen Daten lässt sich über ein Investment in die Schwellenländer zunächst leicht entscheiden: Das Wirtschaftswachstum ist größer als in den Industrieländern, die demografische Entwicklung ist günstiger, viele Länder weisen Haushaltsüberschüsse auf und horten Devisenreserven, wohingegen die Industrieländer in ihrer Schuldenspirale gefangen zu sein scheinen.Gleichwohl gilt: keine Medaille ohne Kehrseite. Das Risiko ist höher bei einem Investment in ein Schwellenland, sei es durch politische Risiken, eine zu starke Exportorientierung der Unternehmen oder überdurchschnittliche Abhängigkeit von den Rohstoffmärkten. Überdies sind die Aktienkurse in den Emerging Markets oft volatiler, weil an den Börsen von Schanghai oder SÒo Paulo auch viel Geld aus den Industriestaaten bewegt wird, das im Fall einer Krise schnell wieder verschwindet.Die Risiken bedeuten für Anleger zweierlei: Erstens sollte ein Investment in Schwellenländer nur ein Teil einer ausgewogenen Anlagestrategie sein, und zweitens sollte das Emerging-Markets-Investment breit aufgestellt sein, etwa über eine Anlage in einen Fonds. Fast alle großen Vermögensverwalter bieten mittlerweile Schwellenländerprodukte an, überdies gibt es oft regional spezifizierte Alternativen.Zu den großen und renommierten Emerging-Markets-Fonds gehört der “Aberdeen Emerging Markets Equity”, der im laufenden Jahr den Feri Award als bester Schwellenländerfonds gewonnen hat und auch sonst zahlreiche Top-Ratings und Preise vorzuweisen hat. Der Fonds mit einem Volumen von fast 13 Mrd. Dollar investiert sein Geld vornehmlich in Brasilien (18,2 % des Bestandes), China und Hongkong (16,5 %) sowie Indien. In der Branchenallokation nehmen Finanzdienstleister mit einem knappen Drittel den wichtigsten Raum ein, gefolgt von Energietiteln und zyklischen Konsumgütern. Das Fondsvolumen verteilt sich auf 68 Titel, zu den größten Positionen gehören China Mobile, Samsung, Banca Bradesco aus Brasilien und die russische Lukoil. Der Fonds wurde von Morningstar mit fünf Sternen und dem Qualitätsranking Gold ausgezeichnet, er kostet einen Ausgabeaufschlag von 4,25 %. Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,98 %.Der “Magellan” von Comgest ist ähnlich renommiert, aber anders gewichtet: Bei dem Flaggschiff von Comgest nehmen Finanzwerte weniger als 9 % des Fondsvolumens – aktuell rund 3,8 Mrd. Euro – ein. Übergewichtet sind hingegen Konsumgüter und IT. Top-Anlageländer sind Brasilien, Taiwan, Südafrika und die Volksrepublik China. Unter den Spitzenpositionen des 45 Titel starken Depots befinden sich Taiwan Semiconductor, China Life Insurance, der Minenkonzern Gold Fields aus Südafrika und der taiwanesische Elektronikkonzern HTC. Der Ausgabeaufschlag des Fonds liegt bei 3,25 %, die Gesamtkostenquote beläuft sich auf 2,01 %.Der ebenfalls mehrfach ausgezeichnete “First State Global Emerging Markets” baut neben vielen “üblichen Verdächtigen” wie etwa Taiwan Semiconductors und Samsung auch auf die Konsumlust und den Durst in den Schwellenländern: Unter den Top-Werten des Fonds befinden sich die beiden Großbrauereien Anheuser-Busch und SABMiller. Der Fonds kostet einen Ausgabeaufschlag von 4 % und eine Gesamtkostenquote von 1,58 %.