INVESTMENTFONDS

Währungsfonds als Beimischung interessant

Kaum Korrelation mit anderen Assetklassen - Skandinavische und Rohstoff-Währungen im Visier

Währungsfonds als Beimischung interessant

Risikodiversifizierung über die Nutzung verschiedener Assetklassen funktioniert nicht immer: In der Finanzkrise hat sich gezeigt, dass ein Markt die anderen mit in den Abgrund ziehen kann. Investments in Währungen sind in solchen Phasen besonders interessant, weil sie üblicherweise nicht direkt mit Aktien, Renten oder Rohstoffen korrelieren. Für Privatanleger bieten sich hier Währungsfonds an, die auch in guten Marktphasen als Beimischung empfohlen werden.la Frankfurt – Chancen an dem immensen, ca. 4 Bill. Dollar schweren Devisenmarkt ergeben sich neben der fehlenden direkten Korrelation mit anderen Assetklassen auch durch Marktineffizienzen. Denn nicht alle Teilnehmer an den Devisenmärkten verfolgen Gewinnabsichten: So engagieren sich Notenbanken zur Stützung von Wechselkursen, und Unternehmen sichern Wechselkursschwankungen ab.Zwar sind Währungsentwicklungen so gut wie nicht prognostizierbar, doch ein unkalkulierbares Risiko, wie oft angeführt wird, will Achim Walde, Leiter Währungsmanagement der Oppenheim Kapitalanlagegesellschaft, hier nicht sehen. Nirgendwo könne so flexibel auf Marktveränderungen reagiert und könnten Positionen so schnell geschlossen werden, betont er.Als interessant gelten derzeit u. a. die skandinavischen Währungen oder die sogenannten Commodity-Währungen, wie der kanadische und der australische Dollar. Letztere haben zwar zuletzt aufgrund schlechter Wirtschaftsdaten einen Dämpfer erlitten, werden aber als strategisch positiv eingestuft.Obwohl Währungen im Prinzip als unkorreliert gelten, finden sich hier Zusammenhänge mit steigenden Aktienkursen und Rohstoffpreisen, betont Dirk Aufderheide, Leiter des Währungsteams bei der DWS. So hängt z. B. die schwedische Krone unter anderem von der Nachfrage nach Elektronikprodukten ab. Sie gilt derzeit im Übrigen als unterbewertet und hat seit Jahrebeginn gegenüber dem Euro um 0,74 % nachgegeben (siehe Grafik). Großes Potenzial wird auch der norwegischen Krone zu Gute gehalten, die von den Öl- und Ergasvorkommen des Landes, dem Export von Elektrizität oder auch Quellwasser profitiert.Zuletzt konnten gute Gewinne mit Schwellenländer-Währungen eingefahren werden. So führt der im Sommer 2008 aufgelegte “Pictet-Global Emerging Currencies-HP” die Performance-Rangliste bei Morningstar an: Im laufenden Jahr hat er knapp 6,6 % und auf Jahresfrist 13,3 % Rendite erwirtschaftet. Im Gegensatz dazu weist das Schlusslicht unter den Währungsfonds, der “BNY Mellon Evolution Cur”, ein Minus von 13 % bzw. 14 % aus. Pictet ganz vornDer Pictet-Währungsfonds investiert mindestens zwei Drittel seines Vermögens in Devisen und verschiedene Devisenderivate von Schwellenländern. Dazu gehören der chinesische Renminbi, der Hongkong-Dollar, die türkische Lira, der thailändische Baht, die indonesische Rupiah, die indische Rupie und der malaysische Ringgit. Der Fonds kostet einen Ausgabeaufschlag von 5 %. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt 1,26 %.Im Mittelfeld des Rankings tummeln sich der “DWS Invest Income Strategy Currency” und der Oppenheim Fonds mit Jahresrenditen von 1,5 % bzw. 0,9 %. Die DWS betont, ihr Produkt, das aktuell knapp 30 Mill. Euro verwaltet und im November 2006 aufgelegt wurde, habe sich zuletzt angesichts der Ungewissheit rund um Griechenland, der geringen Risikobereitschaft sowie der teilweise hohen Volatilität im Intraday-Handel gut entwickelt. Dazu hätten taktische Euro/Yen- und Euro/Dollar-Positionen beigetragen. Der Ausgabeaufschlag dieses Fonds beträgt 3 %, die TER 1,24 %.Der Schwerpunkt der Währungsstruktur des Oppenheim-Fonds, der rund 110 Mill. Euro schwer ist und im März 2006 aufgelegt wurde, liegt auf dem Euro. Sein Anteil beträgt rund 50 %. Die schwedische Krone, die das Fondsmanagement eher taktisch und kurzfristig einsetzt, macht knapp 15 % aus. Jeweils knapp 10 % entfallen auf den Kanada-Dollar und das britische Pfund. Auch mit Schwellenländer-Währungen wird gearbeitet, z. B. dem mexikanischen Peso und dem polnischen Zloty. Der Ausgabeaufschlag wird mit 3 % und die TER mit 1,43 % angegeben. Wenig AuswahlInsgesamt ist die Auswahl an Investmentfonds mit Schwerpunkt auf Währungen nicht sehr üppig. Hierzulande werden derzeit etwa 30 dieser Produkte angeboten. Dies mag auch daran liegen, dass spezielle Währungsfonds erst seit 2004 mit dem Investmentmodernisierungsgesetz erlaubt wurden. Davor waren Währungen nur als Beimischungen in herkömmlichen Fonds möglich.