Investmentfonds

Wärme ist nicht nur im Winter gefragt

Energieversorgung gilt als Kernfrage der Weltwirtschaftsentwicklung - Viele Investment-Facetten

Wärme ist nicht nur im Winter gefragt

Von Frank Bremser, Frankfurt Der Winter ist mit aller Macht nach Europa zurückgekehrt. Wohl dem, der sich in ein Zimmer zurückziehen und die Heizung hochdrehen kann – und damit seinen Energieverbrauch in die Höhe treibt. Gerade in der kalten Jahreszeit steigt der Energiebedarf deutlich an, was sich häufig auch in höheren Preisen an den weltweiten Rohstoffmärkten, etwa bei Erdöl, niederschlägt.Doch nicht nur diese zum Glück doch nur kurzfristigen Phänomene lenken den Blick der Anleger auf den Energiesektor, an dessen vielen Facetten sich sehr gut über Fondsinvestments teilhaben lässt. Denn die Frage der Versorgung mit Strom und Wärme ist eine der Kernfragen der Entwicklung in den kommenden Jahren – Experten wie die Forscher der Internationalen Energieagentur sagen einen steilen Nachfrageanstieg voraus (siehe Grafik). Ein Großteil der weltweiten Energieversorgung stützt sich dabei auf fossile Energieträger wie Erdöl oder Kohle. So sagt die IEA etwa der Energieerzeugung aus Kohle mengenmäßig das größte Wachstum voraus. Da passt es ins Bild, dass in dem von häufigen Stromausfällen und Versorgungsengpässen geplagten Südafrika derzeit zwei der größten Kohlekraftwerke der Welt geplant werden. Doch diese Investitionen haben zwei Nachteile: Zum einen nutzen sie endliche Ressourcen, zum anderen gehören sie – trotz sich immer weiter verbessernder Nutzungsgrade – zu den größten Emittenten von CO2, das als einer der größten Verursacher des Klimawandels gilt. Rohstoffe prägen EnergiemixDennoch werden Erdgas, Erdöl und Kohle noch sehr lange Zeit den weltweiten Energiemix prägen. Hier sind deshalb auch die Rohstoffunternehmen gefragt, die jedoch nicht nur aufgrund der Finanzkrise ihre Investitionen in Exploration und Entwicklung zurückgefahren haben. Auch lassen sich zwar neue Fundstätten entdecken, deren Ausbeutung ist jedoch sehr teuer und aufwendig. Dennoch werden die Rohstoffmultis noch lange eine sichere Wette für den Investor sein. Viele Fondsmanager, sei es von Rohstoff- oder von Energieprodukten, setzen auf diese Unternehmen. Megaprojekte am StartDoch es werden auch Auswege aus der Abhängigkeit von Kohle, Gas und Co gesucht. Dabei stehen insbesondere die erneuerbaren Energien im Blick. Zuletzt sorgten mehrere angedachte Megaprojekte für Aufsehen. So wird ein Riesensolarkraftwerk in der Sahara diskutiert, die europäischen Staaten denken derzeit über große Offshore-Windparks in der Nordsee nach.Im Solarbereich sind gerade deutsche Firmen stark und haben lange Zeit ihren Aktionären eine solide Rendite beschafft. Doch mit der Änderung der Subventionsregeln in Deutschland könnten auf einige Unternehmen harte Zeiten zukommen. Doch nicht nur in Deutschland gibt es noch einige Ertragsperlen in diesem Segment, nicht zuletzt weil die Bedeutung dieser Energieerzeugung weiter steigen wird und vor allem weiter steigen muss. Beruhigende StabilitätAm nächsten am Verbraucher stehen jedoch die Versorgerunternehmen. Vor allem aus Investorensicht haben diese einen großen Charme: Sie gelten als defensives Investment, da die Unternehmen weitestgehend konjunkturunabhängig agieren und somit auch in Krisenzeiten eine relativ stabile Rendite garantieren. Zwar hat sich in der jüngsten Rezession die Energienachfrage als nicht ganz so stabil wie in früheren Konjunkturschwächeperioden erwiesen, dennoch ist der Ausblick für die Branche stabil, wie jüngst die Branchenexperten von der WestLB konstatierten. Und diese Stabilität werde die Branche auch im Jahr 2010 gegenüber vielen anderen Sektoren auszeichnen.