Immobilien

Warnung vor übergroßem Optimismus

Immobilienklimaindizes mit neuen Rekordwerten

Warnung vor übergroßem Optimismus

ge Berlin – Parallel zum anhaltenden Konjunkturaufschwung zeigen sich die monatlich befragten Immobilienexperten so optimistisch wie nie. Mit 126,3 Punkten hat der King-Sturge-Immobilienklimaindex den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung Anfang 2008 erklommen. Dennoch mahnt Sascha Hettrich, Deutschland-Chef des Beratungshauses, zu “ein wenig mehr Vorsicht vor überschäumendem Optimismus”.Der neue Rekordwert liegt gut 5 % über der August-Befragung, als das prozentuale Plus noch fast 9 % erreichte. Die Dynamik lässt also etwas nach, folgern die Berliner. Gleichwohl zeigen Zahlen über 100 eine mehrheitlich positive Einschätzung des Marktgeschehens. Haupttreiber war im September das Ertragsklima, das bei einem Plus von fast 8 % auf 117 Punkte große Erwartungen bei der Flächennachfrage und möglichen Mietpreissteigerungen widerspiegelt. Das Investmentklima, Indikator für Kauf- und Investitionsentscheidungen, legte dagegen nur um 2,6 % auf 136 Zähler zu.Bei der Frage nach einzelnen Marktsegmenten waren Wohnungen erneut Spitzenreiter. Nach mehreren Monaten mit moderaten Zuwächsen legte der Index im September gut 6 % auf satte 162 Punkte zu. Mit diesem Rekordwert sehen nur noch “die wenigsten” der 1 000 Panel-Teilnehmer Risiken bei Wohnimmobilien, resümiert Managing Partner Hettrich. Mit einem deutlich geringeren Plus mussten sich die anderen Segmente begnügen, wie Büro- und Handelsimmobilien, die sich beide “nur” um 5 % verbesserten. Das Industrieklima kletterte um 3 % auf 120 Punkte – womit es allerdings 9 Zähler über dem Büroklima liegt, dem weiterhin am kritischsten bewerteten Teilmarkt. Handelsimmobilien notieren bei einem Zählerstand von 128 Punkten im Mittelfeld. Vorsicht bei schlechten LagenIm Wohnsegment werden die Zahlen durch die Herbst-Umfrage des Maklers Aengevelt bestätigt. Auch dessen Wohninvestment-Index AWI zeigt einen neuen Rekordwert – wobei die genauere Differenzierung nach Wohnlagen teilweise deutliche Unterschiede offenlegt. Während bei mittleren respektive guten Lagen knapp die Hälfte bzw. gut zwei Drittel der befragten Immobilienexperten steigende Mieten erwarten, glaubt dies bei einfachen Lagen nicht einmal ein Fünftel. Wachsende Investitionen in die Modernisierung und speziell die energetische Sanierung erwarten in guten bzw. sehr guten Gebieten mehr als drei Viertel der Befragten – wohingegen bei einfachen Lagen nur jeder Dritte zu dieser Einschätzung kommt, da sich Modernisierungskosten kaum auf die Mieten aufschlagen lassen dürften.