Immobilien

Wohnportfolios weiter gesucht

Deutsche Bank erwartet große Transaktionen

Wohnportfolios weiter gesucht

tl Frankfurt – In Deutschland werden bis 2010 Portfolios mit insgesamt rund 1 Million Wohneinheiten gehandelt, davon die meisten in diesem und im nächsten Jahr. Diese Ansicht vertritt die Deutsche Bank Research in einer Studie. Der deutsche Markt erscheint aufgrund der seit Jahren stabilen Mieten und Preise im Vergleich zum Ausland als attraktiv. Der hohe Wohnungsbestand der öffentlichen Hand erscheint heute nicht mehr sinnvoll, sagte der Autor der Studie Tobias Just. “Der Markt kann das Gut Wohnen effizient anbieten.” Die zweite Gruppe, die in Deutschland Wohnimmobilien hält, die Unternehmen, sollten sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Für Investoren sind deutsche Wohnimmobilien interessant, weil Mieten und Preise seit Jahren stabil sind, in den vergangenen Jahren sogar leicht zurückgingen. Deshalb bestehe kein Risiko für eine kräftige Preiskorrektur, wie sie in Spanien und Großbritannien zu befürchten sei. Schließlich sind in Deutschland die Fertigstellungszahlen in den Ballungsräumen zuletzt spürbar zurückgegangen und liegen damit sogar unter dem mittelfristigen Bedarf. Günstig sind für Finanzinvestoren auch noch die aktuell niedrigen Zinsen, da sie mit einem Fremdkapitalanteil von bis zu 90 % arbeiten. Just hält aber angekündigte Halteperioden von fünf bis sieben Jahren bei diesen Investoren für durchaus glaubwürdig. “Eine gesunde Mietrendite von 4 bis 5 % reicht für einen Investor aus, es muss nicht unbedingt zu Wertsteigerungen kommen”, betonte er. Attraktiv seinen nicht nur A-Standorte, sondern auch entsprechend bewertete B-Lagen wie das Ruhrgebiet. Just trat der Ansicht entgegen, nur Luxussanierungen seien eine sinnvolle Strategie für Investoren. “Es gibt einen großen Bedarf an langfristig günstigem Wohnraum.” Wohnungen könnten alten- und behindertengerecht saniert bzw. zusammengelegt werden. Die Deutsche Bank rechnet bis 2010 mit dem Handel von Portfolios mit insgesamt 1 Million Wohneinheiten, davon die Mehrzahl 2005 und 2006. Dabei werde zwar die durchschnittliche Portfoliogröße zunehmen, trotzdem aber weiterhin auch kleine Portfolios gedreht. Aktuell würden 40 000 bis 50 000 Euro pro Wohneinheit gezahlt.Potenzielle Verkäufer sollten aber nicht mehr lange zögern, da die aktuellen Zuschläge für den Marktzugang bei steigenden Zinsen abschmelzen dürften.