Immobilien

Zahlreiche IPOs in Tokio

Wende bei den Grundstückspreisen treibt die Kurse von Immobilien-Trusts

Zahlreiche IPOs in Tokio

bib Tokio – Die Zahl japanischer börsennotierter Real Estate Investment Trusts (Reits) steigt sprunghaft. Alleine in den vergangenen zwölf Monaten haben sich 16 Reits an Nippons Aktienmärkte gewagt. Neue Fonds stehen bereits in den Startlöchern. Japans größte Börse in Tokio zählt aktuell 30 Immobilienfonds mit einem Fondsvermögen (Total Assets) von annähernd 2 Bill. Yen (14 Mrd. Euro). Damit hat diese Anlageform in Japan einen enormen Aufstieg erfahren. Immerhin gingen die ersten japanischen Reits erst Ende 2001 nach einer entsprechenden Gesetzesänderung an den Start. Mitsui Fudodan plant IPOsWährend in Deutschland noch um eine Zulassung für Real Estate Investment Trusts gerungen wird, stehen in Japan bereits die nächsten Börsengänge in dem Segment an: Wie die Wirtschaftszeitung “Nikkei Shimbun” berichtet, plant etwa der Immobilienriese Mitsui Fudodan derzeit gleich zwei neue Reits. Während der eine das Portfolio auf Wohnhäuser ausrichten soll, soll der andere in Geschäftsräume investieren. Die Börsengänge sollen noch in diesem Geschäftsjahr, also bis zum Frühling 2007 erfolgen. Damit würde sich die Zahl der Mitsui-Reits auf drei erhöhen. Der erste, auf Büroimmobilien spezialisierte Fonds der Gesellschaft ging vor fünf Jahren an die Börse. Pacific setzt auf BürosAuch der Immobilienspezialist Pacific Management will dem Bericht zufolge noch in diesem Jahr einen weiteren Reit mit Assets im Volumen von 200 Mrd. Yen unters Volk bringen. Der Investmentfokus liegt dabei auf Gewerbeflächen und Büros.Derweil will sich Japans bekanntestes Handelshaus Mitsubishi in den kommenden Monaten mit einem Logistik-Reit an den Markt wagen. Ein weiterer, von Nomura Real Estate Development geplanter Reit zielt auf Wohngebäude ab. Nachdem Ende vergangenen Jahres ein Wohnungsbauskandal das Vertrauen von Wohnungskäufern und Anlegern erschüttert hatte und die Furcht vor steigenden Zinsen umging, sehen die Reit-Anbieter nun wieder mehr Grund zum Optimismus. Zwar hat die japanische Notenbank im März ihre Politik der überreichlichen Liquiditätsversorgung beendet. Und das bedeutet auf Dauer steigende Zinsen, was den Renditeabstand von Anleihen zu Reit-Anteilen verringern könnte.Doch nachdem die Immobilienpreise seit 1991 kontinuierlich gefallen waren, klettern nun zumindest in Japans Metropolen die Preise für Gewerbeflächen wieder. Im vergangenen Jahr verteuerte sich Baugrund für Bürogebäude in Tokio, Osaka und Nagoya um 1 %. Das ist zwar noch nicht viel. Hoffnung auf RenditepufferAber die lange erwartete Preiswende macht den Anlegern Hoffnung auf einen bleibenden Renditepuffer. Der Optimismus lässt sich an der Kursentwicklung ablesen: Nachdem Immobilienwerte schon 2005 zu den Lieblingen an Tokios Börse zählten und sich der Reit-Index glatt verdoppelte, hat der Index seit Jahresbeginn erneut gut 6 % zugelegt.Weiteren Auftrieb könnte der Markt durch Privatisierungen erhalten. Um die Steuern niedrig halten zu können, will die Regierungspartei LDP Beamtenwohnungen aus dem Staatsvermögen verkaufen.