Immobilien

Zweifel am Inflationsschutz durch Immobilien

Selbst westdeutsche Gewerbeobjekte verlieren Wert

Zweifel am Inflationsschutz durch Immobilien

ge Berlin – Anders als vielfach erwartet, bieten Immobilien per se keinen Inflationsschutz. Lediglich aktiv gemanagte Wohnungsbestände in wirtschaftlich gesunden Regionen Westdeutschlands können eine Rendite erzielen, die merklich und dauerhaft über der jährlichen Inflationsrate liegt, ergab eine Studie von BulwienGesa. Danach stieg der Wohnimmobilien-Index in den alten Bundesländern von 1975 bis 2008 um 141 %, während das Preisniveau in der gleichen Zeit um 130 % kletterte. Da sich Ostdeutschland und der Immobilien-Index Gewerbe aber deutlich schlechter entwickelten, kann der vereinte Index (bezogen auf die reine Miet- und Kaufpreisentwicklung) seit gut einem Jahrzehnt nicht mehr mit der Inflation mithalten – Investments in gesamtdeutsche Wohn- und Gewerbeobjekte verlieren damit seit Jahren an Wert.Der genauere, freilich erst seit 1995 in 125 Städten erhobene German Property Index ermittelt eine Performance, die die jährliche Immobilienrendite angibt, bestehend aus der Wertentwicklung und dem Cash-flow. Dabei spiegelt der Index ein aktiv gemanagtes Wohnungsportfolio mit Zu- und Verkäufen wider.Werden Wohnbestände aktiv begleitet, zeigt der Property-Index Renditen, die bis auf die Jahre 1996/97 stets deutlich über der Inflationsrate liegen. Dabei sind Städte im Süden Deutschlands stärker gegen die Geldentwertung gewappnet als Regionen im Norden oder Osten. Stabile PerformanceDaneben zeigt die Studie, dass sich weniger volatil entwickelnde Wohnimmobilien einen besseren Inflationsschutz bieten als Gewerbeobjekte. “Wohnimmobilien gelten bei Investoren zwar als langweilig, bieten jedoch eine stabilere Performance als Gewerbeimmobilien”, betont Udo Scheffel, Vorstandschef der GBW Gruppe, des größten Wohnungsunternehmens in Bayern, das die Studie in Auftrag gegeben hatte.Spitzenreiter unter den 125 untersuchten Städten ist (wenig überraschend) München, wo sich der Immobilien-Index seit 1975 auf 302 Punkte verdreifacht hat – womit die Inflation (230 Zähler) deutlich übertroffen wurde.