Anleihekäufe

Joachim Nagel soll Jens Weidmann an der Spitze der Bundesbank ablösen. Für den 55-Jährigen bedeutet das eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Geldpolitisch steht er in der Tradition der Bundesbank, auch wenn er als pragmatisch gilt.

Mit Joachim Nagel als neuem Bundesbankchef hat die Ampel-Koalition eine exzellente Wahl getroffen. Jetzt muss es aber auch darum gehen, die Europäische Zentralbank – soweit noch möglich – zu entpolitisieren.

Führende Euro-Notenbanker warnen vor Aufwärtsrisiken für die Inflation im Euroraum. Das Bemerkenswerte: Es sind nicht nur die „Falken“ im EZB-Rat, die sich sorgen. Was heißt das für den weiteren EZB-Kurs?

Die US-Notenbank strebt auf eine raschere Zinswende zu und die Bank of England erhöht sogar schon ihren Leitzins. Für die EZB scheinen Zinserhöhungen aber weiter ferne Zukunftsmusik zu sein.

Einen Tag nach dem Beschluss der Fed zu einem schnelleren Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik überrascht die Bank of England mit einer ersten Zinserhöhung. Die EZB dagegen bleibt vorsichtig.

Während die US-Notenbank Fed und die Bank of England Zeichen setzen gegen die hartnäckig hohe Inflation, agiert die EZB weiter übervorsichtig. Sie wirkt damit zunehmend „behind the curve“.

Die amerikanische Zentralbank Fed kündigte an, ihre Wertpapierkäufe ab dem Januar in monatlichen Schritten von 30 Mrd. Dollar statt der ursprünglich vorgesehenen 15 Mrd. Dollar zu kürzen. Somit stellt sie die Wertpapierkäufe im März 2022 ein.

Im Kampf gegen die Coronakrise haben die Staaten weltweit ihre Verschuldung wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg erhöht. Das birgt laut IWF große Risiken – gerade wenn die Notenbanken nun die Zinswende einläuten.

Das Inflationsproblem wird sich nicht zwangsläufig von selbst in Wohlgefallen auflösen. Die Notenbanken müssen den Kampf annehmen. Das gilt nicht nur für die Fed, sondern auch für die EZB.

Fünf Ökonominnen und Ökonomen erklären im Interview, ob die Notenbanken die Inflation unterschätzt haben, welche geldpolitischen Maßnahmen jetzt nötig sind und wie sich die Situation der EZB von derjenigen der Fed unterscheidet.

Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) entscheiden über ihren weiteren Kurs. Die Spannung ist groß. Wie werden sie die hartnäckig hohe Inflation einschätzen? Und wie darauf reagieren?

Vor wegweisenden Sitzungen von Fed und EZB nimmt die Debatte über den weiteren Kurs gehörig Fahrt auf. Die Börsen-Zeitung hat führende Ökonomen befragt, was sie den US- und den Euro-Währungshütern raten.

In der Woche der Zentralbanken entscheidet die EZB am Donnerstag – einen Tag nach der US-Notenbank Fed, die eine schnellere Drosselung ihrer billionenschweren Anleihekäufe beschließen könnte. Die EZB ist da vorsichtiger.

Mit Spannung wird erwartet, ob die Fed am Mittwoch beschließt, ihre billionenschweren Anleihekäufe rascher zurückzufahren – was auch schnellere Zinserhöhungen erlauben würde. Neue Inflationsdaten sprechen dafür.

Die US-Notenbank Fed entscheidet am Mittwoch über ihren weiteren Kurs. Neue Inflationsdaten stärken nun die Befürworter einer rascheren geldpolitischen Normalisierung.

Bayerns Justizminister Eisenreich hat die Bundesregierung aufgefordert, die Zusagen an Brüssel im Zusammenhang mit der Hoheit des Bundesverfassungsgerichts zu veröffentlichen, die zur Einstellung eines EU-Verfahrens geführt haben.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte für die Sitzung Mitte Dezember wichtige Entscheidungen avisiert. Jetzt aber steckt die EZB in einem Dilemma zwischen hoher Inflation und neuen Konjunktursorgen wegen der Corona-Mutante Omikron.

Die EU-Kommission hat das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen des umstrittenen EZB-Urteils des Bundesverfassungsgerichts eingestellt. Das teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. 19 Monate nachdem die Karlsruher Richter das...

Im Juni hatte Brüssel wegen des spektakulären EZB-Urteils des Bundesverfassungsgerichts ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Das ist nun vom Tisch – weil Berlin reagiert hat.