Bauindustrie

ACS profitiert von guten Zahlen bei Hochtief

Der Baukonzern aus Madrid steigerte im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn, nachdem man die australische Tochter Cimic komplett übernommen und die Beteiligung an Hochtief erhöht hat.

ACS profitiert von guten Zahlen bei Hochtief

ths Madrid

Der spanische Baukonzern ACS hat im vergangenen Jahr seinen Reingewinn um 66% auf 668 Mill. Euro gesteigert – wenn man den Verkauf der Sparte Industriedienste an die französische Vinci herausrechnet. Das Betriebsergebnis (Ebitda) wuchs um 9,4% auf 1,75 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Einen maßgeblichen Anteil an der guten Bilanz hatte die deutsche Tochter Hochtief, deren nominaler Gewinn sich 2022 um 132% auf 482 Mill. Euro erhöhte.

Im Rahmen der Vereinfachung der Konzernstruktur ha tte ACS letztes Jahr die ausstehenden 21% der Anteile an der australischen Cimic über Hochtief aufgekauft. Die Spanier erwarben zudem die 15% der Aktien an Hochtief von der italienischen Atlantia. Dadurch kommt ACS nun auf einen Anteil von 68% an dem Essener Baukonzern, 71% wenn man die eigenen Aktien einberechnet. Seitdem gibt es Spekulationen darüber, dass ACS auch die restlichen Anteile von Hochtief erwerben könnte.

Juan Santamaría, der CEO von ACS und Hochtief, legte sich bei der Vorlage der Jahresbilanz vor Analysten bezüglich der Absichten bei der deutschen Tochter nicht fest. „Das ist mit Sicherheit eine gute Investition, aber es gibt viele andere gute Investitionsmöglichkeiten, daher werden wir rein opportunistisch handeln“, erklärte die rechte Hand von Konzernchef Florentino Pérez.

Der Umsatz von ACS stieg um 20,8% auf 33,6 Mrd. Euro. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf die USA, wo das Volumen um Wechselkurse bereinigt um 13% zulegte. Der zweitgrößte Markt, mit 19% des Umsatzes, war Australien über die Hochtief-Tochter Cimic. Auf dem Markt in Deutschland ging der Umsatz im letzten Jahr um 7% zurück und betrug nur 3% des Konzernergebnisses. Die Auftragsbücher des Konzerns sind mit 69 Mrd. Euro gut gefüllt, trotz der Probleme mit der Inflation und den Lieferketten. Santamaría sieht große Chancen bei den massiven Investitionen in die Energiewende und Elektromobilität in Nordamerika und Europa.