Active Ownership steigt bei Hellofresh ein
Active Ownership
steigt bei
Hellofresh ein
hek Frankfurt
Nach dem Einstieg eines Aktionärsaktivisten könnte der Kochboxenversender Hellofresh vor unruhigen Zeiten stehen. Wie aus einer Stimmrechtsmeldung hervorgeht, hält Active Ownership jetzt 4,71% der Stimmen. Weitere 1,98% entfallen auf Optionen, so dass die eigentümergeführte Beteiligungsgesellschaft knapp 6,7% der Anteile kontrolliert. Damit wäre Active Ownership größter Anteilseigener, gefolgt von der Investmentgesellschaft BIT Capital (5,37%).
Aufspaltung im Sinn?
Marktteilnehmer spekulieren, dass der neue Investor darauf drängen könnte, das Stammgeschäft mit Kochboxen vom stark wachsenden Geschäft mit Fertiggerichten zu trennen. Die Stellungnahme von Acitve Ownership klingt allerdings unspektakulär: „Wir haben volles Vertrauen in den Gründer und CEO Dominik Richter, das Unternehmen durch die Transformationsphase zu führen“, heißt es. Hellofresh sei in einer herausfordernden Phase. Der Konzern sei mit einem schrumpfenden Kerngeschäft konfrontiert, habe aber ein attraktives Geschäftsmodell.
Lange Talfahrt der Aktie
Richter hält über seine DSR Ventures 4,17%. Die Hellofresh-Aktie hat eine lange Talfahrt hinter sich. Ausgehend von Spitzenkursen jenseits von 90 Euro stürzte das Papier bis unter 5 Euro ab. Auf den Einstieg von Actice Ownership reagierte die Aktie am Donnerstag zeitweise mit einem Sprung von 8%. Der Investor, der sich als „engagierter Miteigentümer“ versteht, verwaltet 1,5 Mrd. Euro Vermögen.
Für Furore sorgte Active Ownership beispielsweise beim Arzneimittelkonzern Stada mit der Forderung, den Aufsichtsrat umzukrempeln.
Mittelfristziele gestrichen
Hellofresh hat nach mehreren Gewinnwarnungen und dem Streichen der Mittelfristziele das Vertrauen vieler Investoren verloren. Da das Kochboxensegment schrumpft, haben sich wachstumsorientierte Investoren verabschiedet. Das tiefe Kursniveau macht die Aktie für eher opportunistische Anlegergruppen interessant.