Adler Group erzielt Einigung mit Anleihegläubiger-Gruppe
Der krisengeplagte Immobilienverwalter Adler Group hat nach Verhandlungen mit einer Gruppe von Anleihegläubigern eine Einigung erzielt. Zur Stabilisierung der Adler-Gruppe sei eine Vereinbarung zur Anpassung der von der Adler Group ausgegebenen vorrangig unbesicherten Anleihen abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Ausgenommen davon sei die von der Adler Group ausgegebene Wandelanleihe. Zeitgleich habe die Adler Group mit den Mitgliedern des Lenkungsausschusses eine Vereinbarung über die Bereitstellung einer besicherten Fremdfinanzierung von bis zu 937,5 Mill. Euro zur weiteren Unterstützung der Adler-Gruppe geschlossen. Die Bereitstellung der Fremdfinanzierung stehe unter dem Vorbehalt eines positiven Sanierungsgutachtens, einer Anpassung der Anleihebedingungen, der Bereitstellung der vereinbarten Sicherheiten sowie weiterer marktüblicher Vollzugsbedingungen. Das Darlehen habe eine endfällige Verzinsung von 12,5%, mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2025. Damit sollen Finanzverbindlichkeiten der Gruppe sowie ihrer Tochtergesellschaften, einschließlich Adler Real Estate und Consus Real Estate, refinanziert werden.
Das Darlehen ist den Angaben von Adler zufolge mit einem Eigenkapitalinstrument verbunden, welches die Inhaber zum Bezug von 25% der Aktien der Gesellschaft zum Ausübungspreis von 0 Euro berechtigt. Falls das Bezugsrecht innerhalb von sechs Jahren nach Ziehung der Mittel unter der Fremdfinanzierung nicht durch Lieferung von Aktien der Gesellschaft bedient wurde, erfolge ein Ausgleich in bar.
Die Vereinbarung für die Anpassung der Anleihebedingungen sieht dabei im Detail laut Adler eine anteilige Besicherung der Anleihen sowie eine Erhöhung des Zinssatzes um 2,75 Prozentpunkte vor. Die Zahlung von allen aufgelaufenen Zinsen seit dem jeweils letzten Zahlungstag soll vor dem Wirksamwerden bis zum 31. Juli 2025 aufgeschoben und alle Zinsen bis dahin kapitalisiert werden. Darüber hinaus soll die in den Anleihebedingungen vorgesehene Frist zur Veröffentlichung des geprüften Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 bis zum Ende 2023 verlängert werden. Ebenso sieht die Vereinbarung vor, dass die Endfälligkeit der am 26. Juli 2024 fälligen Schuldverschreibung um ein Jahr verschoben werden soll.
Gleichzeitig sei vereinbart worden, dass weitere Finanzverbindlichkeiten vorbehaltlich bestimmter Einschränkungen aufgenommen werden können. Die Adler Group verpflichte sich, keine Dividende oder sonstige Zahlungen zu leisten oder Ausschüttungen an ihre Aktionäre vorzunehmen. Die Gruppe der Anleihegläubiger, mit denen sich Adler geeinigt hat, hält rund 45% der ausgegebenen Anleihen. Der Konzern beabsichtige, mit einer Mehrheit ihrer Anleihegläubiger eine entsprechende Vereinbarung zu schließen, hieß es. Dies solle „zeitnah“ geschehen. Die Anpassung der Anleihebedingungen soll spätestens im ersten Quartal 2023 wirksam werden.