Übernahmeofferte

Adnoc gelingt bei Covestro der Durschmarsch

Am Ziel: Adnoc hält nach Ablauf der ersten Annahmefrist fast 70% des Grundkapitals an Covestro. Die Mindestannahmequote hatte bei 50% plus 1 Aktie gelegen. Jetzt läuft die Frist für Nachzügler.

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Adnoc ist bei Covestro am Ziel: Nach Ablauf der ersten Annahmefrist hat der staatliche Ölkonzern aus Abu Dhabi 69,94% des Grundkapitals eingesammelt. Die Mindestannahmequote hatte Adnoc auf 50% plus 1 Aktie festgelegt. Im Rahmen der Offerte – die erste Annahmefrist endete am 27. November – wurden 60,39% eingereicht, teilte Adnoc mit. Die übrigen Aktien hatte Adnoc International, jetzt XRG, vor Beginn des Übernahmeangebots erworben.

Geboten sind 62 Euro je Aktie. Aktuell rangiert der Dax-Wert mit knapp 58 Euro weiterhin deutlich unterhalb des Angebotspreises. Allerdings bekommen Aktionäre, die ihre Aktien einreichen, ihr Geld erst mit dem Closing. Dieses wird im zweiten Halbjahr 2025 erwartet, sind doch zahlreiche regulatorische Genehmigungen einzuholen, allen voran die Freigabe nach der EU-Drittstaatensubventionsverordnung. Bedingung seitens Adnoc ist, dass die Freigaben spätestens bis 2. Dezember 2025 vorliegen. Die zweite Annahmefrist, auf die vor allem passive Fonds angewiesen sind, läuft bis 16. Dezember.

Endergebnis am 19. Dezember

Die finale Annahmequote soll am 19. Dezember bekannt gegeben werden, teilte Adnoc mit. Adnoc bzw. die neue Investmentgesellschaft XRG hat sich für die Zukunft viel vorgenommen. Als 100-prozentige Tochter von Adnoc besitzt XRG nach den Angaben derzeit ein Vermögen von 80 Mrd. Euro, das bis 2035 verdoppelt werden soll. Das Portfolio umfasst Unternehmen aus den Branchen Energie und Chemie, die die Nachfrage nach kohlenstoffarmen Lösungen bedienen.

Die Offerte bewertet Covestro mit 11,7 Mrd. Euro. Hinzu kommen 1,2 Mrd. Euro, die Adnoc mit dem Abschluss der Transaktion im Wege einer Kapitalerhöhung einschießen will. Es ist die erste Übernahme eines Dax-Werts durch einen Investor aus den Emiraten. Vereinbart ist, dass XRG bis Ende 2028 darauf verzichtet, Covestro via Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag enger an die Kandare zu nehmen. Umgekehrt hat sich der Investor die Unterstützung des Managements bei einem etwaigen Delistung und/oder Squeeze-out gesichert.

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