Air France-KLM erzielt Gewinn nach Corona-Flaute
md Frankfurt
Die Fluggesellschaft Air France-KLM schreibt nach zwei Verlustjahren wieder schwarze Zahlen. Trotz steigender Kosten verdiente die Airline in der Berichtszeit netto 728 Mill. (i.V. –3,3 Mrd.) Euro, wie die französisch-niederländische Gruppe mitteilte. 2020 und 2021 hatte der Konzern als Folge der Corona-Pandemie milliardenschwere Verluste verbucht. Auch andere Fluggesellschaften haben sich 2022 nach der verbreiteten Beendigung der Corona-Einschränkungen erholt.
Air France-KLM fuhr die Kapazitäten wieder hoch und transportierte 2022 mehr als 83 Millionen Passagiere; das ist ein Anstieg um 87%. Die Erlöse kletterten um 84% auf 26,4 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis stieg auf 1,2 (–2,5) Mrd. Euro.
Im vierten Quartal 2022 schaffte Air France-KLM mit 7,13 (4,84) Mrd. Euro den höchsten Umsatz in einem Jahresschlussviertel der Unternehmensgeschichte. Höhere Kraftstoff- und Arbeitskosten führten im Jahresvergleich zu einem Rückgang des operativen Ergebnisses um ein Drittel auf 134 Mill. Euro. Das Nettoergebnis legte hingegen auf 496 (–126) Mill. Euro zu. Auf 2023 blickt der Konzern zuversichtlich.
Von Analystenseite hieß es, die Zahlen seien etwas besser ausgefallen als erwartet. Johannes Braun von der Investmentbank Stifel bemängelte, dass der Ausblick „schwierig zu lesen“ sei, denn zu den erwarteten Preisen gebe es keine quantitative Aussage und auch keine Indikation für das erwartete operative Ergebnis.
Auch Harry Gowers monierte die fehlenden konkreten Aussagen zur Gewinnentwicklung in diesem Jahr. Jaime Rowbotham von Deutsche Bank lobte dagegen die Ankündigung der Airline, dass alle staatlichen Darlehen bis April zurückgezahlt sein werden, ohne dass eine Änderung der Kapitalstruktur erforderlich sei.