Air France-KLM warnt vor höheren Kosten
Luftfahrtbranche
Air France-KLM warnt
vor höheren Kosten
Personal- und Wartungsaufwand bei KLM enttäuschen
wü Paris
Höhere Kosten und die Olympischen Spiele in Paris haben Air France-KLM im Sommer gebremst. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hat nun gewarnt, dass ihre Kosten im Gesamtjahr stärker steigen dürften als bisher angenommen. 2025 dürften zudem auch noch die jetzt in Frankreich geplanten zusätzlichen Steuern auf Flüge und die Erhöhung der Flughafengebühren in Amsterdam-Schiphol die Ergebnisse drücken. Investoren reagierten negativ, so dass die Aktie von Air France-KLM am Donnerstag an der Börse von Paris im Laufe des Tages zeitweise um mehr als 10% auf 7,95 Euro einbrach.
Die Buchungszahlen für das vierte Quartal seien sehr stark, sowohl für Air France und KLM als auch für Transavia, sagte Finanzchef Steven Zaat während einer Telefonkonferenz. Das Buchungsniveau liege über dem des Vorjahreszeitraums. 77% der Langstreckenflüge sind schon ausgebucht, 65% der Mittelstreckenflüge sowie 68% bei Transavia.
Höhere Steuern und Flughafengebühren
Dagegen hat die Gruppe im Sommer zu spüren bekommen, dass viele Franzosen ihren Urlaub wegen der Olympischen Spiele verschoben und andere Touristen wegen des Großereignisses einen Bogen um Paris gemacht haben. Zwar waren die Spiele ein gutes Aushängeschild für Air France, doch sie haben die Durchschnittserlöse im Passagiergeschäft der Gruppe um 160 Mill. Euro einbrechen lassen. Das laufende Betriebsergebnis ist deshalb, aber auch wegen des Anstiegs der Kosten im dritten Quartal um 12% auf 1,18 Mrd. Euro gesunken. Das Nettoergebnis verringerte sich um 16% auf 780 Mill. Euro, während der Umsatz um 4% auf 8,98 Mrd. Euro zulegte.
Finanzchef Zaat sprach von enttäuschenden Stückkosten bei KLM und Transavia, wo sich hohe Personal- und Wartungskosten sowie geringere Kapazitäten bemerkbar machten. Air France-KLM geht deshalb jetzt davon aus, dass sich die Kosten im Gesamtjahr um 3% und nicht wie vorher erwartet um 2% erhöhen werden. Die geplanten zusätzlichen französischen Steuern dürften das operative Ergebnis 2025 mit 90 bis 170 Mill. Euro belasten. Die Anhebung der Flughafengebühren in Amsterdam-Schiphol im April dürfte zu zusätzlichen Kosten von 60 bis 110 Mill. Euro führen.