Flugzeugbauer

Airbus verbreitet Zuversicht

Airbus hatte zunächst im abgelaufenen Jahr 2021 nicht mit vielen Bestellungen gerechnet, doch am Ende konnte der Flugzeugbauer unter dem Strich 507 Netto-Aufträge einfliegen.

Airbus verbreitet Zuversicht

wü Paris

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ist das gerade abgelaufene Jahr für Airbus besser gelaufen als zunächst erwartet. Der europäische Flugzeugbauer hat 2021 mit 611 Auslieferungen das selbstgesteckte Ziel von 600 übertroffen. Er konnte zudem Brutto-Bestellungen für 771 Maschinen einfliegen, doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Die Book-to-Bill-Ratio betrug deshalb mehr als 1.

Unter dem Strich blieben nach Stornierungen 507 Netto-Aufträge übrig, so dass sich der Auftragsbestand Ende letzten Jahres auf 7082 belief. „Auch wenn noch Unsicherheiten bestehen, sind wir auf dem richtigen Weg, die Produktion im Laufe des Jahres 2022 zu steigern, um die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen“, erklärte Konzernchef Guillaume Faury.

Boeing folgt heute

Erzrivale Boeing will seine Auftrags- und Auslieferungszahlen am 11. Januar veröffentlichen, die Ergebnisse des vierten Quartals dann am 26. Januar. Bis Ende November hatte der US-Konzern 302 Maschinen ausgeliefert. Ihm lagen damals 829 Brutto-Bestellungen vor, wobei er vor allem von Großaufträgen amerikanischer Airlines für den 737-Max-Jet profitierte, für den das Flugverbot in den USA nach anderthalb Jahren Ende 2020, in Europa dann Anfang letzten Jahres wieder auf­gehoben worden war. So bestellte United Airlines im Juni 200 Exemplare der 737 Max und Southwest im März 100. Unter dem Strich wies Boeing Ende November 457 Bestellungen aus.

Airbus wiederum will die Bilanz für 2021 am 17. Februar vorlegen. Natürlich hoffe man, so viele Flugzeuge ausliefern zu können, wie man baue, erklärte Faury. Auch hoffe man auf weitere Bestellungen. Konkreter zu den Aussichten werde man sich aber erst bei Vorlage der Bilanz äußern. „Als 2021 begonnen hat, haben wir nicht viele Aufträge erwartet“, sagte Faury. „Letztendlich hatten wir bedeutende Bestellungen.“ Deshalb sei er zuversichtlich, dass sich der Trend fortsetze.

Nachdem Airbus die A320-Produktionsraten nach Ausbruch der Pandemie 2020 auf 40 Stück pro Monat gesenkt hatte, hat der Flugzeugbauer im zweiten Halbjahr 2021 begonnen, sie wieder hochzufahren. In diesem Jahr soll der Hochlauf weitergehen und die Produktion der erfolgreichen A320-Mittelstreckenjet-Familie bis auf 60 Exemplare pro Monat steigen, bis Sommer 2023 sogar auf 65. Faury möchte die Produktion danach noch weiter erhöhen und 2024 auf 70 A320-Jets monatlich, 2025 dann auf 75 kommen. Er hofft, in diesem Jahr entsprechende Vereinbarungen mit den wichtigsten Zulieferern treffen zu können.

Keine größeren Störungen

Bisher komme es nicht zu Unterbrechungen seitens der Zulieferer, erklärte Faury. Aber die Situation sei komplex und man beobachte die Entwicklung sehr genau, auch die Auswirkungen der Omikron-Variante. Dies gelte auch für die Situation in China. Omikron wirke sich auf Airbus aus, aber bisher komme es nicht zu größeren Störungen, so der Airbus-Konzernchef. „Ich hoffe, das wird so bleiben.“