Amadeus Fire verbreitet Zuversicht
hek Frankfurt – Dem Umsatz- und Gewinnsprung im vergangenen Jahr will der Personaldienstleister Amadeus Fire weitere Zuwächse folgen lassen. Der Mangel an Fachkräften und der Bedarf an Weiterbildung böten ein „grundsätzlich positives Geschäftsumfeld“, versichert das Unternehmen. Die Frankfurter wollen mehr Mitarbeiter gewinnen sowie Umsatz und Ergebnis in den beiden Segmenten Zeitarbeit und Weiterbildung ausbauen. Für den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen (Ebita) stellen sie eine Zunahme zwischen 7 und 9% im laufenden Jahr in Aussicht, was allerdings hinter der geplanten Erlösausweitung von 11 bis 14% zurückbleibt.
Die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine für das Unternehmen hält das Management für „eher geringfügig“. Denn Amadeus Fire sei ausschließlich in Deutschland tätig. Geopolitisch und weltwirtschaftlich könne der Krieg tiefgreifende Spuren hinterlassen. Verwerfungen durch Sanktionen, Rohstoffpreise oder gestörte Lieferketten könnten zu sinkender Nachfrage in Einzelbranchen führen. Amadeus Fire verfüge aber über eine breite und branchenübergreifende Kundenbasis. Zudem gebe es aktuell einen deutlichen Nachfrageüberhang. Daher sei das Risiko signifikanter Belastungen eher gering.
Im abgelaufenen Jahr hat Amadeus Fire unter dem Strich 35,4 Mill. Euro verdient, nahezu doppelt so viel wie 2020. Daraus sollen die Aktionäre eine von 1,55 auf 3,04 Euro erhöhte Dividende erhalten. Amadeus Fire schüttet im Regelfalle die Hälfte des Konzerngewinns je Aktie aus.
Der Umsatz legte um 33% auf 372,4 Mill. Euro zu, so dass die Erlösverluste infolge der Pandemie mehr als ausgebügelt wurden. Beide Segmente hätten das Vor-Corona-Geschäftsvolumen des Jahres 2019 klar übertroffen. Erstmals schlägt sich der akquirierte Bildungsanbieter GFN ganzjährig in den Zahlen nieder. 2020 waren es nur drei Monate.
Die operative Marge legte 2021 um 3,1 Prozentpunkte auf 17,8% des Umsatzes zu, die Rohertragsmarge um drei Punkte auf 54,1%. Somit stuft das Management die Produktivität im abgelaufenen Jahr als außergewöhnlich hoch ein. Der Verschuldungsgrad sei auf das 1,2-Fache des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen halbiert worden. Die Pandemie hatte Amadeus Fire 2020 sowohl in der Weiterbildung (ausfallende Veranstaltungen) als auch in der Zeitarbeit (schwache Nachfrage) getroffen.
Amadeus Fire | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatz | 372 | 280 |
Operatives Ebita | 66 | 41 |
in % vom Umsatz | 17,8 | 14,7 |
Periodengewinn | 35 | 18 |
Gewinn je Aktie (Euro) | 6,09 | 3,29 |
Operativer Cashflow | 76 | 41 |
Eigenkapitalquote (%) | 40,8 | 32,7 |
Zahlungsmittel | 12 | 30 |
Börsen-Zeitung |