Angriffsflächen werden größer
sp – Die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten stößt laut einer Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in vielen Branchen spätestens bis 2020 das Tor für neue Wettbewerber auf (siehe nebenstehender Artikel). Eine zunehmend internetgestützte und vernetzte Wirtschaft bietet aber nicht nur Konkurrenten, sondern auch Wirtschaftskriminellen schon heute zusätzliche Angriffsflächen. Das stellt KPMG-Rivale PwC in einer Studie zur Informationssicherheit in Unternehmen fest, für die mehr als 9 600 IT- und Sicherheitsmanager weltweit befragt wurden.Demnach sind die Attacken von Cyberkriminellen auf Unternehmensdaten in den vergangenen zwölf Monaten im Durchschnitt um gut ein Viertel auf mehr als 3 700 Fälle gestiegen. Ein Drittel dieser Übergriffe geht nach Einschätzung der Unternehmen auf Hacker zurück, nur hinter knapp einem Siebtel vermuten sie Wettbewerber und etwas weniger als ein Achtel rechnen sie organisierten Kriminellen zu.Dass “ausländische Staaten” nur bei 4 % der Attacken als Urheber vermutet werden, darf man getrost dem Erhebungszeitraum von Anfang Februar bis Anfang April 2013 zuschreiben. Würde man die Unternehmen heute, wenige Wochen nach den Enthüllungen des Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden über die Spähprogramme von internationalen Nachrichtendiensten, zu der Angelegenheit befragen, würde die Einschätzung der Sicherheitsbeauftragten wohl anders ausfallen.Auch unabhängig von der Zuschreibung der Übergriffe verteidigen sich die Unternehmen heute gegen Bedrohungen von gestern, schreiben die Experten von PwC. Knapp die Hälfte der Befragten nutze heute IT-Dienstleistungen über das Internet (Cloud Computing), nicht einmal ein Fünftel habe dagegen besondere Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit in der Cloud zu gewährleisten. Neue Technologien würden häufig umgesetzt, bevor sie abgesichert seien, schreibt PwC.