Für den Chef von Vites­co Technologies wäre ein Apple-Auto eine Chance. Während der schwierigen Umstellung auf die Ära der Elektroautos könne es für die Antriebssparte des Autozulieferers Continental nicht genug Hersteller geben, meint Andreas Wolf im Interview mit Bloomberg. Rund um die Berichte über Pläne des amerikanischen iPhone-Konzerns für ein selbstfahrendes Auto wuchern die Spekulationen zu möglichen Partnern. Eine Kooperation mit Hyundai ist im Sande verlaufen, vielleicht auch wegen Befürchtungen des Autobauers, einen neuen Konkurrenten groß zu machen.

„Ein Apple-Auto wäre sicher eine spannende Entwicklung“, sagt Wolf vor dem Vitesco-Investorentag am Donnerstag. „Je mehr elektrische Autos, desto besser.“ Vitesco, die demnächst von Conti abgespalten wird und dann auf sich selbst gestellt ist, kann nicht wählerisch sein. Der Druck auf Zulieferer ist hoch. Batteriegetriebene Fahrzeuge brauchen weniger Teile als solche mit Verbrennungsmotoren. Und dass die eher früher als später auslaufen werden, haben nicht zuletzt Volkswagen und BMW deutlich gemacht.

Für Vitesco heißt das: 2,5 Mrd. Euro Umsatz werden mit Teilen wie Turboladern und Einspritzern ge­macht, deren Produktion man nun verkaufen oder einstellen will. Wolf gibt zu, dass Käufer zu finden schwierig werde. Im Gegenzug soll in drei bis fünf Jahren etwa ein Drittel des Umsatzes mit Komponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge erwirtschaftet werden. Vitescos Ausgliederung zieht sich seit zwei Jahren hin. Der Plan der Mutter Continental für einen Börsengang verspätete sich erst und wurde dann ganz abgesagt. Nun soll er über einen Spin-off erfolgen, der in der zweiten Jahreshälfte geplant ist. Sobald der Schritt vollzogen ist, könnte Vitesco neue Partnerschaften eingehen, so Wolf.