Kamerasensoren

Apple und Sony vertiefen Allianz

Der CEO des iPhone-Konzerns, Tim Cook, hat der streng abgeschotteten japanischen Sensorenfabrik von Sony einen Besuch abgestattet − und befeuerte damit jüngste Gerüchte über das künftige Smartphone-Modell.

Apple und Sony vertiefen Allianz

mf Tokio – Bei einem fünftägigen Besuch in Japan sandte Apple-CEO Tim Cook unerwartet klare Signale, dass Sony und Apple ihre Partnerschaft bei Smartphones ausbauen wollen. „Wir arbeiten seit über einem Jahrzehnt mit Sony zusammen, um weltweit führende Kamerasensoren für das iPhone zu entwickeln“, bestätigte Cook in einem Tweet samt Foto aus dem sonst streng abgeschotteten Entwicklungslabor von Sony im südjapanischen Kumamoto.

Sony-Chef Kenichiro Yoshida führte Cook persönlich durch das Labor und die Sensorfabrik. Zwei Tage später berichtete die Finanzzeitung „Nikkei“, dass Sony die Produktion von Bildsensoren in Japan ausbauen will. Das Werk werde mehrere Milliarden Dollar kosten und neben der bereits im Bau befindlichen Prozessorfabrik von TSMC, Sony und Denso entstehen. Das Joint Venture produziert die Logikchips, die für Bildsensoren benötigt werden.

Mit seinem Tweet befeuerte Cook das Gerücht von Ende November, dass die Modelle der für Herbst 2023 erwarteten iPhone-Generation 15 den stark verbesserten Bildsensor von Sony nutzen werden. Dessen neue Architektur verdoppelt die Bildleistung. Der Sensor fängt wesentlich mehr Licht ein und reduziert Über- und Unterbelichtungen, etwa bei Gegenlichtaufnahmen von Gesichtern. Damit verschafft sich Sony einen Vorteil gegenüber dem Rivalen Samsung. Laut dem britischen Marktforscher Omdia hält Sony 44 % des Weltmarktes für CMOS-Bildsensoren, Samsung liegt mit 18,5 % an zweiter Stelle. Gemäß unbestätigten Informationen verwendet Apple seit dem iPhone 6 Sony-Bildsensoren.

Japan ist ein wichtiger Absatzmarkt für Apple mit einem extrem hohen Marktanteil von 65 %. Nach eigenen Angaben haben die Kalifornier in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 100 Mrd. Dollar in ihr Zuliefernetzwerk in Japan investiert. Daher überraschte es nicht, dass sich auch Premierminister Fumio Kishida für ein Treffen mit Cook in Tokio Zeit nahm.

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