Ardan Livvey will Deutz-HV erzwingen
ak Köln
Der Investor Ardan Livvey erhöht den Druck auf das Management des Motorenbauers Deutz. Die in den Niederlanden registrierte Investment-Gesellschaft gab am Dienstagabend per Pressemitteilung bekannt, den Anteil an dem SDax-Konzern auf über 5% ausgebaut zu haben. Ardan Livvey will jetzt eine außerordentliche Hauptversammlung erzwingen. Ziel sei es, dem Vorstand das Vertrauen durch die Hauptversammlung entziehen zu lassen.
Nach deutschem Aktienrecht dürfen Anteilseigner, denen ein Zwanzigstel des Unternehmens gehört, vom Vorstand die Einberufung eines Aktionärstreffens verlangen. Allerdings dürfte sich Ardan Livvey noch ein wenig gedulden müssen: Denn §122 des Aktiengesetzes sieht auch vor, dass der Minderheitsaktionär nachweisen muss, dass er mindestens 90 Tage, bevor er die Forderung stellt, bereits die erforderlichen Aktien gehalten hat.
Ardan Livvey war im Juni dieses Jahres mit 3,9% bei Deutz eingestiegen und hatte zwischenzeitlich laut Deutz die Beteiligung sogar leicht reduziert. Hinter dem Investor, auf dessen Webseite keine weiteren Investments aufgeführt werden, soll die Prevent-Gruppe stehen. Mit dem Industrie-Konzern der bosnischen Hastor-Familie, der vor allem als Automobilzulieferer aktiv ist, hatte nicht nur der Volkswagen-Konzern, sondern auch Deutz bereits vor einigen Jahren Ärger.
Jetzt sieht sich Ardan Livvey als drittgrößter Aktionär des mit knapp 800 Mill. Euro an der Börse bewerteten Kölner Traditionsunternehmens. Einen Ankeraktionär hat Deutz nicht. Pakete knapp über 5% halten DWS und Union Investment.
Undurchsichtiger Aktionär
Ardan Livvey kritisierte in der aktuellen Stellungnahme das Management erneut scharf. Im Vergleich zu direkten Wettbewerbern wirft der Investor Deutz zu geringe Profitabilität vor. „Wie wir bereits mehrfach deutlich gemacht haben, scheint es keine gut ausformulierte Unternehmensstrategie zur Steigerung der Profitabilität zu geben. Das lässt für die Zukunft nichts Gutes erahnen, denn das Management hat es bisher versäumt, sich auf schnell verändernde Rahmenbedingungen einzustellen“, wurde in der Pressemitteilung ein Analyst der Gesellschaft zitiert. Allerdings wird Ardan Livvey wenig konkret, woran sich die Kritik genau festmacht. Die Investment-Gesellschaft selbst ist ähnlich intransparent und macht kaum Angaben zu sich.