Ardian startet neuen Buyout-Fonds mit 3,2 Mrd. Euro
Ardian startet Buyout-Fonds mit 3,2 Mrd. Euro
Finanzinvestor weitet Investorenbasis kräftig aus
cru/hei Frankfurt
Der Finanzinvestor Ardian ist vor allem für sein riesiges Geschäft mit Investments in bestehende Private-Equity-Fondsanteile bekannt. Neben den Secondaries investieren die Franzosen aber auch direkt in Unternehmensbeteiligungen. Jetzt gibt Ardian das Fundclosing des Expansion Fund VI bekannt und hat für das Anlagevehikel in der sechsten Generation 3,2 Mrd. Euro eingeworben, wie die Börsen-Zeitung vorab erfahren hat. Gegenüber dem Vorgänger-Vehikel ist dies den Angaben zufolge ein Anstieg um 60%.
„Expansion“ ist der vergleichsweise kleinere klassische Buyout-Geschäftsbereich von Ardian. Von den 200 Limited Partners (LPs), die sich an dem Fonds beteiligten, waren etwa 80 wiederkehrende Investoren aus dem Vorgängerfonds AEF V, die fast die Hälfte des eingeworbenen Kapitals mit einer durchschnittlichen Erhöhung ihrer Zusagen um 13% beisteuerten. Gleichzeitig begrüßte AEF VI fast 120 neue Investoren, darunter mehr als 50 Ardian-Erstkunden.
Der Fonds hat eine stark diversifizierte Investorengruppe angezogen, mit LPs aus 28 Ländern weltweit, mit einem Zuwachs an Engagements von LPs in Arabien, Amerika und Asien. Ardian verzeichnete einen Anstieg der Zusagen von Pensionsfonds und vermögenden Privatanlegern. Dabei ist der Anteil der vermögenden Privatkunden an der LP-Basis des Fonds gegenüber dem Vorgänger von 16% auf 25% gestiegen. Der Fonds investiert in wachstumsstarke Branchenführer durch Kapitalbeteiligungen in Höhe von 50 Mill. bis 300 Mill. Euro und setzt dabei auf nicht börsennotierte mittelständische Gesellschaften, die von Unternehmern geführt werden. Mit acht Beteiligungen an „führenden Nischenspielern" ist der neue Fonds bereits zu 33% investiert, wie aus der Mitteilung von Ardian hervorgeht.
Optimistisch für Mittelstand
Angesichts des „herausfordernden makroökonomischen Umfelds“ spiegele das in kurzer Zeit eingesammelte Fondsvolumen „das hohe Maß an Vertrauen wider, welches unsere Investoren in uns setzen“, kommentiert François Jerphagnon, Managing Director von Ardian France und Head of Expansion, das Fonds-Closing. Das Fundraising sei auch „positiver Beleg dafür, dass Europa nach wie vor attraktive Investmentopportunitäten für Private Equity“ biete, betont er. Ardian teilt damit den Optimimus anderer auf den Mittelstand spezialsierter Firmenjäger.
Rainer Lenhard, Chef der DACH-Region bei Nordic Capital, hatte das Gerede über Deutschland als „kranker Mann Europas“ vor einiger Zeit als „völligen Bullshit“ bezeichnet. Auch er schaue „extrem positiv“ auf Investitionen in Deutschland.