Aston Martin vermeidet Zombiedasein
Aston Martin vermeidet Zombiedasein
Kapitalmaßnahmen sollen 210 Millionen Pfund einspielen
hip London
Aston Martin hat Kapitalmaßnahmen angekündigt, die insgesamt 210 Mill. Pfund einspielen und dem Management mehr Spielraum verschaffen sollen. Der Luxusautohersteller teilte zugleich mit, dass er wegen Verzögerungen bei der Lieferung von Valiant-Fahrzeugen für das laufende Jahr nur noch mit einem operativen Ergebnis zwischen 270 Mill. und 280 Mill. Pfund rechnet. Analysten hatten bislang im Schnitt 285 Mill. Pfund angesetzt.
Aston Martin Lagonda Global Holdings will Aktien im Volumen von bis zu 110 Mill. Pfund platzieren. Bis zu 73,5 Mill. Pfund wurden bereits bei strategischen Investoren untergebracht. Aktien für bis zu 35,5 Mill. Pfund werden per beschleunigtem Bookbuilding bei institutionellen Investoren platziert. Als Konsortialbanken fungieren Barclays und Goldman Sachs. Kleinanleger können für bis zu 6 Mill. Pfund zeichen.
Lawrence Stroll schießt nach
Yew Tree, das Konsortium des kanadischen Milliardärs und Executive Chairman Lawrence Stroll, orderte bereits Aktien für 50,5 Mill. Pfund. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass große Anteilseigner wie der saudische Staatsfonds PIF (18%), Geely (17%), Mercedes (9%) und Lucid (4%) die restlichen Stücke entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligung genommen haben.
Die Branchenexperten der US-Investmentbank hatten eine Kapitalerhöhung zuvor als höchstwahrscheinlich bezeichnet. Sonst bestehe das Risiko, dass eine „Zombiebilanz“ das Aufwärtspotenzial dämpft, schrieben sie Anfang des Monats. Das Settlement wird am Freitag erwartet. Neben der Kapitalerhöhung sollen vorrangige besicherte fünfjährige Schuldentitel im Umfang von 100 Mill. Pfund privat untergebracht werden. Für Dollar zahlt Aston Martin einen Kupon von 10,0%, für Pfund 10,375%.
Verspätete Valiant-Lieferungen
War das Unternehmen bislang davon ausgegangen, den Großteil der georderten 38 Valiant-Modelle in diesem Jahr ausliefern zu können, so rechnet es nun nur noch damit, die Hälfte vor Jahresschluss an den Kunden bringen zu können. Der Rest soll Anfang 2025 geliefert werden und damit das Erreichen der für 2025 gesetzten Ziele befördern.
„Wir handeln bereits entschlossen, um die Gruppe besser für die Zukunft zu positionieren“, sagte der neue CEO Adrian Hallmark. Dazu gehöre ein „ausgewogeneres" Produktions- und Lieferprofil. „In Verbindung mit einer forensischen Herangehensweise an Kosten und Qualität werden diese Maßnahmen 2025 und darüber hinaus für eine bessere operative und finanzielle Performance sorgen.“ Hallmark kam im September von Bentley Motors zu Aston Martin.