Pharmabranche

AstraZeneca wächst zweistellig

AstraZeneca hat dank der guten Geschäftsentwicklung in der Onkologie-Sparte im vergangenen Jahr ein Zehntel mehr umgesetzt. Der britisch-schwedische Pharmakonzern, dessen Sars-Cov2-Impfstoff in mehr als 50 Ländern in irgendeiner Form zugelassen ist, stellte für das laufende Jahr ein beschleunigtes Gewinnwachstum in Aussicht.

AstraZeneca wächst zweistellig

hip London

AstraZeneca hat im vergangenen Jahr zweistelliges Wachstum verzeichnet – zumindest auf vergleichbarer Basis. Wie der Hersteller des „Oxford-Impfstoffs“ gegen den Coronavirus Sars-CoV-2 mitteilt, stieg der um Wechselkursschwankungen bereinigte Erlös im Schlussquartal um 10 % auf 7,41 Mrd. Dollar. Auch im Gesamtjahr wurde ein Plus von einem Zehntel erwirtschaftet. Das bereinigte Ergebnis für die Monate Oktober bis Dezember verbesserte sich um 24 % auf 1,07 Dollar je Aktie. Der Gewinnsprung geht nicht auf den Impfstoff zurück, denn das britisch-schwedische Pharmaunternehmen hatte sich verpflichtet, das gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte Präparat für die Dauer der Pandemie zum Selbstkostenpreis abzugeben. Stattdessen punktete die Onkologiesparte mit ihren Produkten. Das Krebsmedikament Imfinzi verzeichnete ein Wachstum von 29 %, Lymparza kam auf 40 %, Tagrisso auf 28 %. CEO Pascal Soriot sprach von einem „wesentlichen Schritt voran“ für das Unternehmen. Trotz der „signifikanten“ Auswirkungen der Pandemie habe man ein zweistelliges Wachstum erreicht. Der Analyst Nicholas Hyett von Hargreaves Lansdown machte nahezu überall im Portfolio von AstraZeneca gute Nachrichten aus. „Selbst das Portfolio mit den reiferen Produkten hat es geschafft, seine Position zu verteidigen – keine schlechte Leistung in einer Welt, in der sich Generikahersteller schnell Marktanteile sichern können, wenn Patente auslaufen“, schrieb Hyett.

Für das laufende Geschäftsjahr stellt das Management ein um Wechselkursschwankungen bereinigtes Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich in Aussicht. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll zwischen 4,75 und 5,00 Dollar liegen. Für 2020 waren es 4,02 Dollar. Analysten hatten im Schnitt bereits 5,22 Dollar auf der Rechnung, allerdings enthalten die Ziele weder mögliche Beiträge des Sars-CoV-2-Impfstoffs noch der Akquisition von Alexion Pharmaceuticals, mit deren Ab­schluss für das dritte Quartal gerechnet wird. Im vergangenen Jahr war die Dividende durch den Free Cash-flow gedeckt. Allerdings stieg die Nettoverschuldung auf 12,11 (i.V. 11,90) Mrd. Dollar.

Mittlerweile ist der Sars-CoV-2-Impfstoff in mehr als 50 Ländern in irgendeiner Form zugelassen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt zwei Dosen in einem Abstand von acht bis zwölf Wochen – auch für über 65-Jährige und auch für Länder wie Südafrika, in denen neue Varianten kursieren. Man werde mit der Universität Oxford daran arbeiten, den Impfstoff, falls nötig, an neue Varianten des Virus anzupassen, ist den Ausführungen des Unternehmens zu seinen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu entnehmen. Es dauere sechs bis neun Monate, um ein solches Update zur Produktionsreife zu bringen. AstraZeneca kündigte an, gemeinsam mit dem deutschen Auftragshersteller IDT Biologika in den Ausbau der Produktionskapazitäten in Dessau zu investieren.

AstraZeneca
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Dollar20202019
Umsatz26 61724 384
Bruttomarge (%)79,579,1
F&E-Ausgaben5 9916 059
Operative Marge (%)19,412,0
Vorsteuerergebnis3 9161 548
Nettoergebnis3 1441 227
Operativer Cash-flow4 7992 969
Liquide Mittel7 8325 369
Nettoverschuldung12 11011 904
Dividende je Aktie (Dollar)2,802,80
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