Bei Aixtron sprudeln die Aufträge. Der Hersteller von Beschichtungsanlagen für die Halbleiterindustrie hat im dritten Quartal einen Sprung bei den Bestellungen von 25 % verzeichnet. Besonders gefragt waren Maschinen für Leistungselektronik. Eine hier erst vor wenigen Wochen vorgestellte Anlage habe bereits im Quartal der Markteinführung den höchsten Anteil am gesamten Auftragseingang ausgemacht, berichtete der Vorstand in der Zwischenmitteilung. Chips für die Leistungselektronik werden unter anderem für E-Mobilität gebraucht. Ein wichtiger Kunde von Aixtron ist unter anderem Wolfspeed, Hauptzulieferer für General Motors.

Die Aixtron-Führung erhöhte am Donnerstag nicht nur die Jahresprognose für den Auftragseingang, sondern rechnet auch mit einer höheren Profitabilität als bislang. Die Ebit-Marge soll zwischen 22 und 24 % landen, zuvor lag die Spanne einen Prozentpunkt niedriger. Der Hightech-Maschinenbauer geht von einem Bestellvolumen im Jahr 2022 von 540 bis 600 Mill. Euro aus. Damit liegt der Erwartungshorizont nunmehr 20 Mill. Euro höher. Die Umsatzprognose blieb mit 450 bis 500 Mill. Euro unverändert.

Die Erlösentwicklung war einer der Schwachpunkte im dritten Quartal. Der Umsatz lag mit 89 Mill. Euro um ein Drittel niedriger als im Vorjahresquartal, was zwischen Juli und September auch für Einbußen im Ergebnis sorgte. Aixtron nannte als Gründe für den Rückgang vereinzelte kundenbedingte Lieferverzögerungen sowie fehlende Exportlizenzen, auf die der Konzern zum Stichtag noch wartete. Aufgrund der ungebrochen starken Nachfrage und stabiler Lieferketten rechne der Vorstand im vierten Quartal mit außerordentlich hohen Auslieferungen und damit einer signifikanten Steigerung des Umsatzes, versicherte das Unternehmen in einer Mitteilung. Neben der Leistungselektronik laufen auch die Geschäfte mit Anlagen zur Herstellung von Lasern für optische Datenübertragung und 3D-Sensorik sehr gut.

Mittelfristig soll bei Aixtron auch der Anteil der ökologisch nachhaltigen Umsätze, Investitionen und Betriebsausgaben leicht steigen, die nach eigener Einschätzung des Unternehmens bereits heute auf sehr hohem Niveau liegen. 2021 entsprachen 57 % der Erlöse der EU-Taxonomie-Verordnung, 39 % der Investitionen und 76 % der Betriebsausgaben.

Die Investoren reagierten auf die Zahlen am Donnerstag mit Gewinnmitnahmen. Der Aixtron-Kurs brach um 8 % ein. Der Maschinenbauer hat sich zuletzt dem allgemeinen negativen Börsentrend widersetzen können. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Kurs um fast 40 % gestiegen.