Auftragsflaute im Maschinenbau
Auftragsflaute im Maschinenbau
dpa-afx Frankfurt
Die weltweit angespannte konjunkturelle Lage haben die deutschen Maschinenbauer im vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Kunden hielten sich mit Aufträgen zurück. Der Auftragseingang sank bereinigt um Preiserhöhungen (real) gegenüber dem Vorjahr um 12%, wie der Maschinenbauverband VDMA am Freitag in Frankfurt mitteilte.
"In den großen Absatzmärkten Europa, den USA, China fehlt es an Vertrauen in einen dauerhaften globalen Konjunkturaufschwung, den gerade die Investitionsgüterindustrie benötigen würde", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Eine Trendwende bei den Bestellungen sei weiterhin nicht erkennbar. Im Inland verbuchten die Unternehmen im vergangenen Jahr insgesamt einen Auftragsrückgang von 11%, aus dem Ausland kamen 13% weniger Bestellungen.
Produktionsprognose gesenkt
Der Dezember brachte immerhin etwas weniger schlechte Werte. Zum Jahresschluss lagen die Auftragseingänge mit real minus 6% nur einstellig unter Vorjahr. "Dafür sorgten die Kunden aus den Nicht-Euroländern, deren Bestellungen sogar geringfügig um 1% stiegen", erläuterte Wiechers.
Dadurch fiel der Rückgang aus dem gesamten Ausland mit 3% zum Vorjahresmonat vergleichsweise moderat aus. Im Inland gab es dagegen ein Minus von 13%. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hatte angesichts der Auftragsflaute unlängst seine Produktionsprognose für das laufende Jahr von bisher minus 2 auf minus 4% gesenkt. Für das vergangene Jahr wurde ein realer Produktionsrückgang von 1% erwartet.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für die Weltwirtschaft nach der jüngsten Prognose mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,1% in diesem Jahr. Zuvor waren 2,9% erwartet worden. Die Wolken am Konjunkturhimmel fingen zwar an, sich zu lichten, schrieb IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas unlängst in einem Blogeintrag. Doch das Wachstumstempo sei weiter niedrig, Turbulenzen seien möglich.
