Airports

Ausländische Töchter beflügeln ADP

Die Töchter von ADP in der Türkei und in Indien sorgen für starkes Wachstum. Ausgerechnet das Pariser Drehkreuz Roissy-CDG hinkt bei den Passagierzahlen hinterher.

Ausländische Töchter beflügeln ADP

Töchter helfen Flughafenbetreiber ADP

TAV aus der Türkei und GMR aus Indien verbuchen starkes Passagierwachstum

wü Paris
von Gesche Wüpper

Der französische Flughafenbetreiber Groupe ADP (Aéroports de Paris) hat letztes Jahr vom Passagieraufkommen her erstmals wieder das Vorkrisen-Niveau von 2019 übertroffen. Zu verdanken hat er das vor allem seinen internationalen Töchtern in Indien und der Türkei. Denn ausgerechnet das Flaggschiff der Gruppe, das Pariser Drehkreuz Roissy-Charles de Gaulle, hinkt hinterher.

Zwar hat der wichtigste Flughafen Frankreichs im Sommer auch dank der Olympischen Spiele und im Dezember wieder so viele Passagiere verbucht wie vor Ausbruch der Covid-Pandemie. Doch mit 70,29 Millionen Passagieren im Gesamtjahr kam er nur auf 92,3% des Vorkrisen-Niveaus von 2019. Dagegen hat es der zweitgrößte Pariser Flughafen Orly mit 33,12 Millionen Passagieren bereits um 4% übertroffen. Die Pariser Flughäfen bekommen zu spüren, dass der innerfranzösische Flugverkehr abgenommen hat. Er liegt genau wie Verbindungen in die Asien-Pazifik-Region und nach Lateinamerika noch immer deutlich unter dem Niveau von 2019.

Dynamische Töchter

Das stärkste Wachstum verbuchte jedoch die Tochter TAV Airports. ADP hält 46% der türkischen Gruppe, die 14 Flughäfen in sieben Ländern betreibt, darunter die von Ankara, Antalya, Almaty und Zagreb. 2024 stieg die Zahl der Passagiere von TAV um 11,5% auf 106,5 Millionen, so dass TAV erstmals die Pariser ADP-Flughäfen überflügelte. Die Zahl der Passagiere der von der indischen Tochter GMR Airports betriebenen Flughäfen, darunter New Delhi, Hyderabad und Goa, stieg um 9% auf 117,6 Millionen Passagiere.

ADP ist mit 49% an GMR beteiligt. Die anderen Airports der Gruppe wie Santiago de Chile und Amman kamen auf 36,3 Millionen Passagiere, fast 8% mehr als im Vorjahr.

Neuer Konzernchef erwartet

ADP könnte demnächst einen Nachfolger für Konzernchef Augustin de Romanet verkünden. Der französische Staat, der 67% an der Gruppe hält, hatte sein Mandat 2024 nicht verlängert. De Romanet hatte jedoch akzeptiert, während der Olympischen Spiele im Amt zu bleiben. Wegen der Neuwahlen wurde die Interimsphase nochmals verlängert, bis Ende Januar. Am 19. Februar veröffentlicht ADP seine Bilanz.

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