Autoverband senkt erneut Produktionsprognose
sck München
Die Knappheit bei Halbleitern dämpft offenbar zunehmend die Autoproduktion deutscher Hersteller. Zu Wochenbeginn senkte der Verband der Automobilindustrie (VDA) abermals seine Prognose. Die Interessenvertretung rechnet fürs laufende Jahr mit einer Gesamtfertigung von nur noch 3,6 Millionen Pkw. Das wäre gegenüber der von Corona-Lockdowns gedämpften Vorjahresproduktion nur noch ein Zuwachs von 3%. Vor zwei Monaten hatte der VDA die Wachstumsprognose erst auf 13% von ursprünglich 20% gekappt.
Nach der erneut nach unten korrigierten Schätzung laufen rund 600000 Fahrzeuge weniger als ursprünglich erwartet vom Band. „Weiterhin bleiben die Lieferengpässe bei Halbleitern ein Hindernis für die Produktion“, erklärte der VDA.
Der deutsche Automarkt befindet sich nach dem Coronaschock derweil weiter auf Erholungskurs. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts stieg die Zahl neu zugelassener Pkw im Juni um 25% auf exakt 274152 Stück gegenüber dem Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat Mai beträgt der Zuwachs 19%. Auf Basis der Juni-Zahlen nahmen die Pkw-Neuzulassungen in der ersten Hälfte des laufenden Jahres um 15% auf 1,72 Millionen Einheiten zu.
Elektroautos gefragt
Für einen Schub sorgten im Juni vor allem Elektro- und Hybridfahrzeuge. 33420 neu zugelassene Elektroautos bescherten einen Anstieg um 312% bei einem Anteil von 12%. Hybrid-Fahrzeuge legten um 153% auf 76 564 Pkw zu.
Unterdessen gingen die Neuzulassungen bei Pkw mit Benzin- und Dieselmotor weiter zurück. Nach Angaben der Flensburger Behörde schrumpfte der Anteil der Benziner im Juni um 5% auf 40%. Der Anteil der Diesel-Pkw brach um 19% auf 20% ein. Damit setzt sich der Trend der Vormonate fort.