Gerade erst hat der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein sein Interesse an einem Listing in den USA bei der Börsenaufsicht SEC vertraulich angemeldet. Jetzt folgt mit demselben Schritt die US-Bäckerei-Café-Kette Panera mit Sitz in Sunset Hills, einem Vorort von St. Louis. Panera Brands betreibt fast 4.000 Filialen mit 120.000 Beschäftigten in elf Ländern. Das zur Luxemburger JAB Holding der deutschen Unternehmerfamilie Reimann gehörende Unternehmen hat nach einem Bericht der „Financial Times“ vertrauliche Dokumente für einen geplanten Börsengang in den USA eingereicht. Es ist der zweite Versuch nach dem im Sommer 2022 gescheiterten ersten Anlauf.

Zu Panera Brands gehören die Fast-Casual-Marken „Panera Breads“ und „Caribou Coffee“. Für den geplanten Schritt bringt die JAB Holding, die seit 2012 das aus dem Reinigungsmittelkonzern Reckitt Benckiser stammende und zig Milliarden umfassende Vermögen der Industriellenfamilie verwaltet, ausreichend Erfahrung mit. Die Holding, die in den Sparten Kaffee, Systemgastronomie und Haustierkliniken tätig ist, kauft stets diverse Firmen einer Branche zusammen, fusioniert sie, um sie aufzubauen und dann gewinnbringend an die Börse zu bringen. 2017 hatten die JAB und Mitinvestoren Panera Bread für 7,5 Mrd. Dollar aufgekauft und von der Nasdaq genommen. 2021 kamen die Ketten Caribou Coffee and Einstein Bros. Bagels unter einem gemeinsamen Dach hinzu.

Mit Panera erhöht sich erneut die wachsende Zahl der Kandidaten für ein IPO in den USA. Ebenfalls vertraulich ein Listing angemeldet hat HPS Investment Partners, ein aus der Bank J.P. Morgan ausgegliederter Private-Credit-Anbieter. Auch dem Finanzinvestor General Atlantic werden US-Börsenpläne nachgesagt. Das Gleiche gilt für das von Microsoft finanzierte Cloud-Start-up Rubrik, Kim Kardashians Unterwäschemarke Skims und das Social-Media-Unternehmen Reddit.