BaFin moniert Fehler bei Hochtief
Reuters München/Düsseldorf
Der Essener Baukonzern Hochtief muss seine Bilanz für das Jahr 2017 nachträglich korrigieren. Die Finanzaufsicht BaFin, die inzwischen die Aufgaben der „Bilanzpolizei“ übernommen hat, stellte drei Fehler in dem Abschluss fest, durch die Hochtief Gewinne und Mittelzuflüsse damals nach BaFin-Ansicht zu hoch ausgewiesen hat. „Alle drei Themen wurden von Hochtief in der Zwischenzeit korrigiert“, sagte ein Sprecher des von der spanischen ACS beherrschten Konzerns. „Sie haben keinerlei Auswirkungen auf die aktuellen Geschäftszahlen.“ Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hatte den Abschluss von 2017 testiert.
Laut BaFin hätte Hochtief u. a. die verlustreiche HLG Contracting voll konsolidieren müssen, weil der Konzern de facto die Kontrolle ausübte und sie allein finanzierte, obwohl er nur eine Beteiligung von 45 % hielt. HLG wurde 2020 nach einer Milliardenabschreibung zum Verkauf gestellt. Zudem hätte Hochtief die Projektgesellschaft Hochtief PPAC 2017 noch nicht aus der Bilanz herausnehmen dürfen, weil der Konzern noch bis zur Fertigstellung der Projekte die Verfügungsgewalt über die Bautätigkeit gehabt habe.