Chemieindustrie

BASF legt die Latte deutlich höher

Die überraschend guten Geschäftszahlen von BASF haben den Aktienkurs des Konzerns am Freitag um 3,5% in die Höhe schnellen lassen.

BASF legt die Latte deutlich höher

ab Köln

Das Geschäft der BASF brummt. Das belegen die vorläufigen Quartalszahlen, die der Chemiekonzern am Freitag knapp drei Wochen vor der Veröffentlichung des Halbjahresberichts vorgelegt hat. Angesichts der kräftigen Zuwächse in Umsatz und Ergebnis haben die Ludwigshafener zugleich die Prognose für das Gesamtjahr spürbar erhöht. Der Umsatz wird 2021 neuerdings in einer Größenordnung von 74 bis 77 (zuvor 68 bis 71) Mrd. Euro verortet, für das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird die Latte auf 7 bis 7,5 (5 bis 5,8) Mrd. Euro hochgelegt.

An der Börse fielen die neuen Ziele auf fruchtbaren Boden. Der Dax-Wert schnellte um 3,5 % in die Höhe. Zudem ging von der Prognoseanhebung eine Signalwirkung aus. Die Kurse anderer Chemiewerte wie Covestro, Evonik oder Lanxess zogen ebenfalls spürbar an.

Nach den Angaben baute BASF den Quartalsumsatz um fast 56 % auf 19,8 Mrd. Euro aus. Dazu trugen sowohl höhere Absatzpreise als auch höhere Absatzmengen bei. Zugleich wurde das bereinigte Ebit mit 2,4 Mrd. Euro mehr als verzehnfacht. Natürlich ist der Vorjahresvergleich zu relativieren, da das zweite Quartal 2020 pandemiebedingt äußerst schwach ausgefallen war. Doch auch die Analysten hatten die konjunkturelle Aufholjagd spürbar unterschätzt. Im Schnitt hatten die Aktienexperten Erlöse von 17,2 Mrd. Euro und ein bereinigtes Ebit von 2 Mrd. Euro veranschlagt.

Ein noch größerer Ergebnissprung gelang dem weltgrößten Chemiekonzern im Ebit, das auf 2,3 Mrd. Euro hochschnellte, nach schmalen 59 Mill. Euro im Vorjahr. Darin enthalten ist der vorläufige Veräußerungsgewinn aus der Abgabe des Pigmentgeschäfts.

Besser als von den Analysten erwartet schnitten die Segmente Chemicals, Materials und Industrial Solutions ab. Chemicals und Materials sind den Angaben zufolge auch maßgeblich für die Prognoseanhebung. Leicht verfehlt wurde der Analystenkonsens dagegen im Geschäftsfeld Surface Technologies, wie es heißt. Deutlich hinter den Erwartungen blieb BASF im Agrargeschäft (Agricultural Solutions) und in der Sparte Nutrition & Care zurück.