Bauindustrie vor neuem Umsatzrekord

Bisherige Prognose von 4 Prozent wird übertroffen

Bauindustrie vor neuem Umsatzrekord

ge Berlin – Die deutsche Bauindustrie ist optimistischer denn je. Nach dem besten Jahr seit Mitte der 1990er Jahre erwartet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie auch für 2018 ein deutliches Umsatzplus. Um die prall gefüllten Auftragsbücher zeitnah abarbeiten zu können, planten viele Betriebe zusätzliches Personal einzustellen und ihre Investitionen zu erhöhen. Insgesamt spreche alles dafür, dass die zu Jahresbeginn verkündete Umsatzprognose von (nominal) 4 % Plus übertroffen wird, so der Bauverband weiter.Die nunmehr vorliegenden genauen Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass der baugewerbliche Umsatz auch 2017 höher lag als zu Jahresbeginn erwartet. Mit 114 Mrd. Euro übertrafen die Erlöse das Niveau des Vorjahres um nominal 6,0 %, oder real 2,7 %. Da der aktuelle Aufschwung vor allem vom Neubau getragen wird, profitieren von der guten Konjunktur vor allem größere Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Diese verbuchten ein Umsatzplus von 8,5 % (real 5,1 %), und damit 2,5-Prozentpunkte mehr als die Branche als Ganzes. Entsprechend geringer ist das Wachstum bei den kleineren Betrieben, die vornehmlich im Ausbau, bei der Sanierung und dem Bau von Ein- oder Zweifamilienhäusern tätig sind. Hier gehen jedoch die Genehmigungszahlen zurück, während es beim Geschosswohnungsbau einen Überhang von rund 400 000 Wohnungen gibt. Die Aussichten für 2018 nennt der Hauptverband “vielversprechend”. Die größeren Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten im vergangenen Turnus einen Zuwachs beim Auftragseingang von nominal 6,6 %. Im Dezember konnte sogar fast ein Viertel mehr Orders verbucht werden als vor Jahresfrist. Klettert der Umsatz tatsächlich um gut 4 %, würden die Erlöse mit fast 119 Mrd. Euro den bisherigen Rekordwert aus dem Wiedervereinigungsboom im Jahr 1995 mit damals umgerechnet 117 Mrd. Euro zumindest nominal übertreffen.Der durch die Niedrigzinsen beflügelte Boom wurde auch 2017 vom Wohnungsbau getragen. Hier verbuchten die größeren Firmen ein Umsatzplus von 11,6 %, errechnete der Hauptverband. Im Wirtschaftsbau realisierten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten ein Plus von 8,4 %, im öffentlichen Bau eines von 6,5 %. Dank der guten Baukonjunktur stockten die Unternehmen ihren Personalbestand um 30 000 oder 4 % auf 812 000 Beschäftigte auf.