Konsumgüterkonzern

Beiersdorf erfreut Anleger

Nach einem Umsatzrückgang um gut 10% auf 3,45 Mrd. Euro im ersten Halbjahr des Coronakrisenjahres 2020 hat der Konsumgüterkonzern Beiersdorf in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Erlöse um 12,3 (organisch: 16,2)% auf 3,87 Mrd. Euro...

Beiersdorf erfreut Anleger

ste Hamburg

Nach einem Umsatzrückgang um gut 10% auf 3,45 Mrd. Euro im ersten Halbjahr des Coronakrisenjahres 2020 hat der Konsumgüterkonzern Beiersdorf in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Erlöse um 12,3 (organisch: 16,2)% auf 3,87 Mrd. Euro gesteigert und damit das vergleichbare Niveau aus dem Vorkrisenjahr 2019 (3,84) Mrd. Euro übertroffen. Die Ebit-Umsatzrendite ohne Sondereffekte, vor Jahresfrist bei 13,7 (erstes Halbjahr 2019: 15,4)%, landete nach Angaben des Hamburger MDax-Unternehmens nach den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei 15,3%. Dabei seien die Auswirkungen der Umsatzsteigerung in allen Regionen durch Investitionen im Zuge der 2019 etablierten Care+-Strategie gedämpft worden.

Nach einem organischen Umsatzwachstum von 28,3% im zweiten Quartal präzisierte der seit Ende April von dem Franzosen Vincent Warnery geführte Konzern seine bisherige Prognose für 2021. Gerechnet wird nun mit einem Umsatzwachstum im Konzern wie in den beiden Unternehmensbereichen Consumer und Tesa im jeweils höheren einstelligen Prozentbereich. Bislang war ein positives Wachstum angekündigt worden. Die um Sondereffekte bereinigte Ebit-Umsatzrendite erwartet Beiersdorf im Konzern und in Consumer weiterhin auf Vorjahresniveau (2020: 12,9 bzw. 12,3%) – nun auch beim Klebstoffspezialisten Tesa, für den zuvor mit Verweis auf signifikante Investitionen in strategische Fo­kusfelder eine Marge unter Vorjahr (15,4%) signalisiert worden war. Anleger reagierten angetan: Die Beiersdorf-Aktie legte am Donnerstag um 4,7% auf 106,65 Euro zu.

Einen Ausblick auf die mittel- oder langfristige Entwicklung von Beiersdorf gab der neue Vorstandschef nicht bekannt. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten eine quantitative Prognose auch nur für das kommende Jahr abzugeben, wäre „nicht verantwortungsvoll“, meinte Warnery, der in einer Telefonkonferenz aber ankündigte, im Oktober einen „qualitativen Ausblick für 2022“ zu geben.

Beiersdorf, im März aus dem Dax ausgeschieden, hatte nach dem 2020 verbuchten Umsatz- und Gewinnrückgang infolge der Corona-Pandemie Finanzziele bis 2023 zurückgezogen – so die Vorgabe einer Ebit-Marge von 16 bis 17% im Consumer-Segment, das für gut vier Fünftel des Konzernumsatzes steht. Im Februar war bekannt geworden, dass der Hautpflegespezialist in den kommenden fünf Jahren zusätzlich 300 Mill. Euro für Nachhaltigkeitsprojekte, eine beschleunigte Digitalisierung sowie die Erschließung von Wachstumsmärkten investieren will.

Im ersten Halbjahr legte das Consumer-Segment um 9,4 (organisch: 13,6)% auf 3,1 Mrd. Euro zu und erreichte eine bereinigte Umsatzrendite von 14,1 (13,3)%, während Tesa die Erlöse um 25,7 (28,2)% auf 773 Mill. Euro steigerte und eine Marge von 20,5 (15,6)% verbuchte. Im zweiten Halbjahr erwartet Beiersdorf „sichtbare“ Ergebnisauswirkungen infolge der Rohstoffverteuerungen und steigender Transportkosten. Weiter hieß es, die Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit würden sich „zunehmend auf die Rentabilität“ auswirken.

Beiersdorf
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr 
in Mill. Euro20212020
Umsatz38743449
Bereinigtes Ebit1595472
Ber. Ebit-Marge (%)115,313,7
Ebit565441
Ergebnis nach Steuern404291
Ergebnis je Aktie (Euro)1,741,26
Operativer Cash-flow397186
Freier Cash-flow16022
Nettoliquidität470946902
Beschäftigtenzahl20465203062
1) ohne Sondereffekte; 2) Ende 2020Börsen-Zeitung