Konsumgüter

Beiersdorf verfehlt Erwartungen

Mit einem Dämpfer an der Börse kehrt Beiersdorf in den Dax zurück. Markterwartungen hat der Konsumgüterkonzern mit seinen Wachstumszahlen zum 30. September verfehlt.

Beiersdorf verfehlt Erwartungen

ste Hamburg

Kurz vor dem Wiederaufstieg in den Dax hat Beiersdorf Anleger mit Wachstumserwartungen und Angaben zur Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr, die Markterwartungen verfehlten, enttäuscht. Die Aktie des Konsumgüterkonzerns gab am Donnerstag um 4,7% auf 91,90 Euro nach. Die im März aus der ersten Börsenliga ausgeschiedenen Hamburger, die von Freitag an den von Vonovia übernommenen Immobilienkonzern Deutsche Wohnen im Dax ersetzen, waren damit viertgrößter Tagesverlierer im MDax.

Wie Beiersdorf in der Quartalsmitteilung zum 30. September präzisierte, wird für 2021 nun ein organisches Umsatzwachstum im Konzern zwischen 8 und 10% erwartet. Bislang war ein Wachstum im höheren einstelligen Prozentbereich avisiert worden. Die Ebit-Umsatzrendite soll wie zuvor schon angekündigt auf Vorjahresniveau (12,9%) landen. Für den Unternehmensbereich Consumer, der für rund vier Fünftel der Konzernerlöse steht, rechnet Beiersdorf mit einem Umsatzwachstum von 7 bis 9% und – aufgrund steigender Materialpreise und zunehmender Investitionen in Märkte, Digitalisierung und Nachhaltigkeit – einer Ebit-Umsatzrendite auf Höhe des Vorjahreswerts von 12,3%. Für den Unternehmensbereich Tesa hob der Konzern den Ausblick an: So soll die Klebeband-Tochter 2021 auf ein organisches Umsatzwachstum zwischen 11 und 13% kommen – bislang galt ein höherer einstelliger Prozentwert als Vorgabe. Die Ebit-Umsatzrendite wird nun über anstatt auf dem Vorjahresniveau (15,4%) erwartet.

In einer Telefonkonferenz skizzierte Finanzchefin Astrid Hermann auch einige Erwartungen für 2022, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. So geht man bei Beiersdorf derzeit von einem leichten Wachstum der Ebit-Umsatzrendite im Konzern im Vergleich mit dem Vorjahr aus. Die Inflation der Inputkosten werde voraussichtlich durch die Preisgestaltung, den Mix und die Schaffung von Effizienzen ausgeglichen.

Travel Retail läuft besser

Für die ersten neun Monate verbuchte das Unternehmen – infolge eines starken Anstiegs im zweiten Quartal gemessen an dem von der Corona-Pandemie stark beeinflussten Vorjahresabschnitt – ein organisches Umsatzwachstum im Konzern von 12%. Im dritten Quartal habe das Wachstum bei 4,3% gelegen. Nominal, unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten, legten die Erlöse im Neunmonatsvergleich um 9,9% auf 5,76 Mrd. Euro zu. Für den Consumer-Bereich vermeldete Beiersdorf dabei ein organisches Wachstum um 10,4%. Die Erholung in diesem Segment halte an, so Hermann, die den Umsatzanstieg im dritten Quartal mit 4,1% bezifferte. Seit Jahresbeginn habe man trotz fortbestehender Einschränkungen im weltweiten Travel-Retail-Geschäft das Niveau von 2019 übertroffen. Die Marke Nivea legte den Angaben zufolge im Berichtsquartal um 2,6% zu, die Derma-Marken um 18,2%. Das Hansaplast/Elastoplast-Geschäft habe sich im dritten Quartal in den wichtigen Märkten beschleunigt, so dass nach neun Monaten ein Plus von 14,4% zu Buche stehe. Bei der margenstarken Luxus-Marke La Prairie habe sich das Wachstum aufgrund von Reisebeschränkungen in der chinesischen Provinz Hainan temporär verlangsamt.

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