Flughafen-Chaos

BER stellt Passagiere auf lange Warteschlangen ein

Der Personalengpass bei Airlines und Flughafendienstleistern sorgt europaweit für Verspätungen und Flugstreichungen. Eine Woche vor dem Ferienbeginn in Berlin und Hamburg stellen die Flughafenbetreiber die Passagiere auch hier auf lange Warteschlangen ein.

BER stellt Passagiere auf lange Warteschlangen ein

sp Berlin

Eine Woche vor dem Start der Sommerferien in Berlin und Hamburg haben der Hauptstadtairport BER und der Hamburger Flughafen die Passagiere auf lange Wartezeiten eingestimmt. Der Flughafenbetreiber und seine Partner hätten sich zwar bestmöglich auf die Ferienzeit und die in den Sommermonaten zu erwartenden drei Millionen Passagiere vorbereitet, sagte BER-Chefin Aletta von Massenbach am Donnerstag. „Trotzdem wird es punktuell zu Wartezeiten und Verzögerungen kommen“, kündigte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH an. Auch am Hamburger Flughafen müssen sich Passagiere auf Wartezeiten einstellen, sagte Airport-Chef Michael Eggenschwiler. „Es fehlt an vielen Stellen an Personal.“ Fluggäste sollten mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Terminal sein.

Der Luftverkehr habe sich stärker erholt als gedacht und die Buchungen gingen durch die Decke, sagte Eggenschwiler. Der Flughafen Hamburg erwarte demnächst rund 70% der Passagiere des Vorkrisenniveaus und in Spitzenzeiten sogar mehr als 2019. Die drei Millionen Passagiere, die am BER erwartet werden, liegen zwar noch deutlich unter den fünf Millionen Fluggästen, die 2019 über die Berliner Flughäfen in den Urlaub starteten. Auf den BER, der im Oktober 2020 und also mitten in der Corona-Pandemie den Betrieb startete, kommt mit dem Ferienbeginn am nächsten Freitag dennoch der bisher verkehrsreichste Tag zu: „Da erwarten wir rund 80000 Passagiere“, sagte die BER-Chefin. Der bisherige Spitzentag während der Pandemie war demnach mit 77000 Passagieren der Karfreitag in diesem Jahr. Im Schnitt reisen aktuell täglich wieder rund 65000 Menschen über den Flughafen Berlin-Brandenburg.

Der Personalengpass bei Airlines und Bodendienstleistern sorgt derzeit europaweit an Flughäfen für Warteschlangen, Verspätungen und Flugstreichungen. Allein die Deutsche Lufthansa nimmt für den Sommer rund 3000 Verbindungen aus dem Flugplan. Die Bundesregierung will bürokratische Verfahren beschleunigen, damit befristet angestellte Hilfskräfte vor allem aus der Türkei kurzfristig an den Flughäfen einspringen können und etwa bei der Gepäckabfertigung und beim Check-in aushelfen. Von Massenbach geht davon aus, dass auch der BER von Hilfskräften profitieren wird. „Aber es ist jetzt nicht eine große dreistellige Zahl“, sagte sie Reuters-TV.

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