Den Großteil ihrer Umsätze machen Managementberatungen mit Kunden aus der Industrie und dem Finanzsektor. Das zeigt die jährliche Analyse der nach Umsatz größten Consulting-Häuser in Deutschland des Marktforschungshauses Lünendonk & Hossenfelder. Besonders groß war der Anteil der Automobilindustrie (29,2%) und der Banken (12,4%). Am häufigsten sind die Berater wie auch im Vorjahr in der Organisations- und Prozessberatung gefragt, die im Schnitt für 49,4% der Umsätze steht. Es folgen Beratungsmandate in der Strategieberatung (20,7%) und der IT-Beratung (14,8%).

Erstaunlich gering ist nach wie vor die Quote der Projekte mit ESG-Bezug. Auch wenn immer mehr Unternehmen sich beispielsweise mit ESG-Reportings befassen müssen, zeigt sich das bislang noch nicht in den Umsätzen der Beratungshäuser. Etwa zwei Drittel stimmen voll oder tendenziell der Aussage zu, dass die ESG-Projektvolumina der Kunden noch gering seien.

Lünendonk-Geschäftsführer Jörg Hossenfelder vermutet, dass die Werte in den Geschäftszahlen 2024 steigen dürften, nicht zuletzt aufgrund regulatorischer Vorgaben wie der CSRD. Immerhin erwarten bereits etwa 40% der Managementberatungen „signifikante Umsatzsteigerungen“ mit Blick auf die nicht-
finanzielle Berichterstattung in Unternehmen.

Auf das Trendthema künstliche Intelligenz schauen die Beratungshäuser dagegen mit großem Optimismus: Drei Viertel stimmen der These zu, dass KI als neues Beratungsthema das Geschäft beflügeln dürfte. Dass Kunden KI-Angebote als Ersatz für Consulting-Dienste nutzen könnten, glauben nur 13% der Befragten. Einen Stellenabbau in ihrem Unternehmen durch künstliche Intelligenz sehen 46% „überhaupt nicht“, weitere 33% sehen dies „eher nicht“.

Die Fluktuationsrate in den 20 größten deutschen Managementberatungen ist zuletzt etwas gesunken und liegt nun bei 11,5% (Vorjahr: 12,9%). Die Berater können sich auf mehr Gehalt freuen: Die Consulting-Häuser planen mehrheitlich Gehaltserhöhungen zwischen 3% und 6%.