Der ProSiebenSat.1-Großaktionär Media for Europe (MFE) hat die Höhe des Übernahmeangebots für den deutschen Medienkonzern bekannt gegeben. Der gesetzliche Mindestpreis liege laut BaFin bei 5,74 Euro, teilte das Unternehmen mit. 4,47 Euro will MFE in bar entrichten, dazu kommen 0,4 neue A-Aktien.

Der Kurs der ProSieben-Aktie stieg am Donnerstag nach Handelsbeginn um 1% auf 5,86 Euro. Sie war vergangene Woche abgerutscht, als MFE ein Gebot nur in Höhe des gesetzlichen Mindestpreises angekündigt hatte. Vorher war sie im Hoch noch fast 7 Euro wert gewesen. Üblicherweise wird für Übernahmen ein mehr oder weniger deutlicher Aufschlag auf den Aktienkurs geboten.

Daniel Kerven von J.P. Morgan hatte bei der Ankündigung der Pläne gesagt, die Offerte werde nicht auf große Akzeptanz stoßen. Die 30%-Hürde dürften die Italiener aber nehmen. Kerven rechnet mit „schleichender Kontrollübernahme“ durch MFE. Die Italiener hatten im März mitgeteilt, mit einem ProSiebenSat.1-Aktionär eine Vereinbarung über eine Annahme für einen Teil seiner Papiere abgeschlossen zu haben. So sei sichergestellt, dass MFE nach Abschluss des Übernahmeangebots in jedem Fall mehr als 30% des Grundkapitals halten werde.