Fleischersatz

Beyond Meat wird noch pessimistischer

Der US-Fleischersatzhersteller Beyond Meat wird in diesem Jahr noch stärker schrumpfen als befürchtet. Das Unternehmen kämpft mit einer schleppenden Nachfrage und hat erneut eine Entlassungsrunde angekündigt.

Beyond Meat wird noch pessimistischer

Beyond Meat
wird noch pessimistischer

Umsatzprognose erneut gesenkt – Weitere Entlassungen

kro/Bloomberg Frankfurt

Dem US-Fleischersatzhersteller Beyond Meat machen das gesunkene Interesse der Verbraucher sowie die anhaltend hohe Konkurrenz noch immer schwer zu schaffen. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten hat das Unternehmen seine Umsatzprognose gesenkt und erneut Entlassungen angekündigt. Für das Gesamtjahr rechnet der einstige Branchen-Star mittlerweile noch mit einem Umsatz von 330 bis 340 Mill. Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Rückgang von mindestens einem Fünftel.

Dass Beyond Meat auch 2023 nicht in die Wachstumsspur zurückfinden würde, hatte das Management um Ethan Brown zwar schon zu Beginn des Jahres klargestellt. Ein so deutlicher Einbruch war damals aber noch nicht absehbar. Das Unternehmen hat nun erneut eine Entlassungsrunde angekündigt und will 8% der Jobs bzw. 65 Stellen einsparen. Vor einem Jahr waren bereits 19% der weltweiten Stellen gestrichen worden.

Wettbewerb im Markt für Fleischersatz wächst

Dass Fleischersatzprodukte oftmals teurer sind als herkömmliches Fleisch, ist immer noch eines der Hauptprobleme in der Branche. Gerade in Zeiten der Inflation, wo die Verbraucher ihr Geld zusammenhalten, ist das ein herber Wettbewerbsnachteil. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren immer mehr große Lebensmittelhersteller auf den Zug aufgesprungen sind und selbst pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten anbieten.

Die Misere lässt sich gut an der Kursentwicklung von Beyond Meat ablesen: War das kalifornische Unternehmen bei seinem Börsengang im Jahr 2019 noch mit rund 3 Mrd. Dollar bewertet worden, sind es derzeit nur noch 466 Mill. Dollar. Dasselbe Bild zeigt sich bei Oatly, dem schwedischen Vorreiter im Bereich Hafermilch, der im Mai 2021 zu 17 Dollar die Aktie an die Börse gegangen war. Mittlerweile wird das Papier nur noch als Penny Stock gehandelt. Der vegane Lebensmittelkonzern Veganz ist ebenfalls meilenweit von seinen ersten Kursen aus dem Jahr 2021 entfernt. Die Berliner haben jüngst wesentliche Teile der insolventen Happy Cheeze übernommen, die vegane Käsealternativen herstellt.

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