Bilfinger profitiert von Stork-Deal
Bilfinger profitiert von Stork-Deal
Kauf des US-Geschäfts noch in der Warteschleife – Industriedienstleister bestätigt Prognose
hek Frankfurt
Die Integration der niederländischen Stork-Gruppe ab April hat dem Industriedienstleister Bilfinger erste Synergiegewinne durch den gemeinsamen Marktauftritt beschert. Das versichern die Mannheimer im Halbjahresbericht. Die Restrukturierungs- und Integrationskosten werden auf 15 Mill. Euro veranschlagt. Sie würden durch den Ertrag aus der Erstkonsolidierung kompensiert, einen sogenannten Badwill. Dieser betrug im zweiten Quartal 10 Mill. Euro.
Industriedienstleister bestätigt Prognose
An der im Juni auf dem Kapitalmarkttag präsentierten Prognose inklusive Stork hält Bilfinger fest. Demnach soll die Marge vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen (Ebita) von 4,3% im Vorjahr auf 4,8 bis 5,2% klettern. Den Umsatz veranschlagt das Management nunmehr auf 4,8 bis 5,2 (2023: 4,5) Mrd. Euro.
Noch nicht in trockenen Tüchern ist die Übernahme des relativ kleinen US-Geschäfts von Stork. Hier geht es um einen niedrigen zweistelligen Mill.-Euro-Umsatz, wie Vorstandschef Thomas Schulz auf Nachfrage erläuterte. Die Verzögerung gehe auf regulatorische Überprüfungen zurück. Der Abschluss werde im zweiten Halbjahr erwartet.
Aktie legt zu
Die Zahlen des zweiten Quartals stoßen am Aktienmarkt auf Wohlwollen. Das in den MDax zurückgekehrte Wertpapier legte am Dienstag im Handelsverlauf 5% zu. Neben dem Stork-Deal profitiert Bilfinger von der als stabil bis positiv beschriebenen Nachfrage: „In einem volatilen Marktumfeld setzen Unternehmen vermehrt auf Outsourcing, woraus sich für uns zusätzliche Chancen für nachhaltig profitables Wachstum ergeben“, sagt CEO Schulz. Man sei auf Kurs, die Mittelfristziele zu erreichen.
Im zweiten Quartal kam Bilfinger ohne Sondereinflüsse auf eine Marge von 4,6%. Der Umsatz legte organisch um 3% zu und erreichte 1,3 Mrd. Euro. Die Schweizer Großbank UBS hebt den Margenanstieg und die beschleunigte Zunahme des Bestelleingangs hervor. Der Auftragsbestand kletterte auf gut 4 Mrd. Euro.