Biotech-Firmen nutzen zunehmend Crowdfinanzierung
ge Berlin – Crowdfunding finanziert nicht nur hippe Produkte und ungewöhnliche Geschäftsideen. Auch Biotech- und Medtech-Unternehmen entdecken die Schwarmfinanzierung als zusätzliche Möglichkeit, ihr knappes (Forschungs-)Budget aufzubessern. Seit 2010 wurden über diesen Weg europaweit knapp 23 Mill. Euro eingeworben, berichtete der Informationsdienst Biocom nach der Auswertung von 18 Crowdfinanzierungsplattformen, auf denen Gelder für Life-Science-Firmen eingesammelt wurden. 42 Unternehmen konnten damit frische Mittel einwerben.Damit liegt die durchschnittlich erzielte Summe bei rund 550 000 Euro. Jede vierte Firma schaffte es jedoch, 1 Mill. Euro oder mehr bei einer großen Zahl von Einzelpersonen einzusammeln – mit zunehmendem Erfolg. Allein im vergangenen Jahr waren Biocom zufolge 18 Unternehmen erfolgreich – doppelt so viele, wie 2013. In den ersten sechs Monaten der laufenden Periode waren 13 Firmen auf der Suche nach Crowd-Geldern.Die meisten Life-Science-orientierten Plattformen sind in Großbritannien und Frankreich beheimatet. Das liegt insofern nahe, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesen beiden Ländern Investments in hochriskante Technologien unterstützen. Allein über den britischen Syndicate Room (mit 16 Kampagnen) und die französische Wiseed (15) wurden drei Viertel aller Finanzierungsrunden seit 2010 abgewickelt. Inzwischen haben aber auch hierzulande die beiden großen Spieler Seedmatch und Companisto Biotech- oder Medtech-Firmen in ihr Portfolio aufgenommen. Als jüngste Entwicklung beobachtet Biocom eine verstärkte Zusammenarbeit von Plattformen mit professionellen Investoren und Venture-Capital-Finanziers, womit höhere Geldbeträge eingeworben werden können.