Flugzeugbauer

Boeing hat schon wieder Ärger mit der FAA

Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing kann wohl frühestens ab Mitte 2023 mit einer Zulassung seines neuen Langstreckenflugzeugs 777X rechnen. Für den Zulassungsprozess fehlten noch zu viele Daten, moniert die US-Aufsichtsbehörde FAA.

Boeing hat schon wieder Ärger mit der FAA

lis Frankfurt – Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing kann wohl frühestens ab Mitte 2023 mit einer Zulassung seines neuen Langstreckenflugzeugs 777X rechnen. Mit dem Zulassungsprozess könne noch nicht begonnen werden, es fehlten noch zu viele Daten, zitieren Nachrichtenagenturen aus einem Brief der US-Aufsichtsbehörde FAA an Boeing, der bereits vom 13. Mai datiert, aber erst jetzt öffentlich geworden ist. Auch bei einem größeren Software-Update gebe es noch zu viele Unklarheiten, heißt es in dem Brief. Mit einer Freigabe der Maschine sei daher nicht vor Mitte bis Ende 2023 zu rechnen. „Die FAA wird kein Flugzeug zulassen, das nicht die Sicherheits- und Zertifizierungsstandards erfüllt“, teilte die Behörde am Sonntag mit. Der Auslieferungsstart der größeren Version des Langstreckenjets 777 war bereits mehrfach verschoben worden, als vorläufig letzter Zeitpunkt für den Markteintritt war Ende 2023 genannt worden.

Die FAA forderte Boeing auf, mehrere Mängel zu beheben, etwa bei einer Software, die den Jet während eines Fluges im Dezember offenbar ohne Eingaben der Piloten in Bewegung setzte. Laut US-Behörde werde die Arbeit mit der 777X „zusätzliche Ressourcen“ beanspruchen, die andere Projekte mit dem Unternehmen behindern könnten. „Boeing konzentriert sich während der gesamten Entwicklung der 777X voll und ganz auf die Sicherheit als unsere höchste Priorität“, sagte ein Sprecher des US-Flugzeugherstellers in einer Stellungnahme. „Wir arbeiten in einem rigorosen Entwicklungsprozess, um sicherzustellen, dass wir alle geltenden Anforderungen erfüllen.“

Die Breitseite der FAA ist das jüngste Kapitel in der Geschichte der angespannten Beziehung zwischen Boeing und der US-Regulierungsbehörde, die sich infolge der Probleme während des Flugverbots für die 737 Max nach zwei tödlichen Unfällen mehr und mehr verschlechtert hatte. Boeing-Aktien fielen vor Beginn des regulären Handels in New York um 1,4% auf 245,01 Dollar.