Boeing verbucht im ersten Quartal Milliardenverlust
dpa-afx Chicago/kro Frankfurt − Die Folgen des Ukraine-Kriegs und hauseigene Probleme haben den US-Flugzeughersteller Boeing im ersten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von über 1,2 Mrd. US-Dollar (gut 1,1 Mrd. Euro) nach einem Minus von 561 Mill. ein Jahr zuvor, wie der Rivale des weltgrößten Flugzeugbauers Airbus am Mittwoch in Chicago mitteilte. Zudem verschiebt Boeing die Auslieferung ihres modernisierten Großraumjets 777X ein weiteres Mal: Wegen Problemen bei der Zertifizierung werde das erste Exemplar der Langversion 777-9 erst im Jahr 2025 ausgeliefert. Erst vor gut einem Jahr hatte Boeing die Auslieferung auf spät im Jahr 2023 verschoben und deshalb eine Milliardenbelastung verbucht.
Die erneute Verzögerung werde ab dem zweiten Quartal mit Mehrkosten von insgesamt 1,5 Mrd. Dollar zu Buche schlagen, hieß es nun. Für das erste Quartal hatten Analysten im Schnitt mit einem deutlich geringeren Verlust gerechnet. Allerdings musste Boeing infolge des Ukraine-Kriegs und der Mehrkosten für die neue US-Präsidentenmaschine Air Force One hohe Belastungen schultern.
Auch der Umsatz blieb mit knapp 14 Mrd. Dollar klar hinter den Erwartungen zurück, was vor allem am schleppenden Rüstungsgeschäft lag. Im vergangenen Jahr hatte Boeing einen konzernweiten Umsatz von rund 15,2 Mrd. Dollar erzielt. An der Börse gab die Aktie kurz nach Handelsbeginn um fast 9 % nach.