Brenntag profitiert von schwierigem Umfeld
ab Köln
Der Chemiedistributeur Brenntag hat den Wachstumskurs im dritten Quartal noch einmal beschleunigt. Zwar spiegelten sich die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise ebenso wie die höheren Logistikkosten im Aufwand, das operative Ergebnis (Ebitda) schnellte trotzdem um fast 30 % in die Höhe, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Dabei zahlte sich aus, dass die Essener dank der globalen Aufstellung ihre Position als zuverlässiger Lieferant gefestigt haben.
Die Beeinträchtigung der Lieferketten sei so erheblich, „wie ich sie nie zuvor gesehen habe“, sagte Vorstandschef Christian Kohlpaintner und fügte an: „Es ist davon auszugehen, dass die ungewöhnlichen und herausfordernden Marktbedingungen noch weit bis ins Jahr 2022 andauern werden.“ Damit dürfte die Sonderkonjunktur für Brenntag weitergehen. Allerdings werde es 2022 aufgrund des Basiseffekts zu einer Normalisierung der Geschäftsentwicklung kommen, glaubt Kohlpaintner. Zu dem Gewinnsprung hat auch das laufende Transformationsprogramm beigetragen. Kohlpaintner bezifferte den bislang realisierten Ebitda-Beitrag auf 70 Mill. Euro. Bis 2023 sollen es 220 Mill. Euro werden. Von den 1300 Stellen, die dem Rotstift zum Opfer fallen, sind inzwischen mehr als 740 abgebaut.
Personen Seite 16
Brenntag | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate 9 | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatz | 10341 | 8914 |
Rohertrag | 2466 | 2167 |
Operatives Ebitda | 998 | 804 |
Sondereinflüsse | –104 | –33 |
Nettoergebnis | 398 | 359 |
Free Cash-flow | 352 | 796 |
Nettofinanzschulden | 2032 | 1340* |
*) zum 31.12.2020Börsen-Zeitung |