Telekommunikation

Bundesnetzagentur will neue Regulierung für Glasfaser

Die Bundesnetzagentur will neu entstehende Glasfasernetze neu regulieren. Dabei sollen Vorgaben gemacht werden, um einen diskriminierungsfreien Zugang zu ermöglichen.

Bundesnetzagentur will neue Regulierung für Glasfaser

hei Frankfurt

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) leitet für neu entstehende Glasfasernetze in Deutschland einen Paradigmenwechsel in der Regulierung ein. Der Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung der Telekom soll bei der neuen Infrastruktur „anders als beim Kupfernetz nicht ex ante“ reguliert werden, wie Behördenchef Jochen Homann anlässlich des Starts der Konsultation zum künftigen Regulierungsregime sagte. Stattdessen will die BNetzA nur bestimmte Vorgaben machen, die einen diskriminierungsfreien Zugang der Wettbewerber zum Glasfasernetz der Telekom durch eine „Gleichbehandlungsverpflichtung nach dem EoI-Prinzip (Equivalence of Input)“ sicherstellen sollen.

Der neue Ansatz sehe im Kern vor, dass andere Unternehmen den Zugang unter den gleichen System- und Prozessbedingungen erhalten können, wie sie auch der Telekom selbst zur Verfügung stehen, so die Behörde. Was genau damit gemeint ist, blieb offen. Jedenfalls soll die Telekom über den Zugang zu ihrem Netz auf Basis der Bedingungen zunächst frei kommerziell verhandeln. Nur für den Fall eines „wettbewerbsfeindlichen Missbrauchs“ be­halte sich die Bundesnetzagentur ein – nachträgliches – Eingriffsrecht vor. Für die Telekom sei die Entscheidung „das Signal, zügig ihr Glasfasernetz auszubauen“. Die Behörde erwartet nun, dass die Branche ihre Investitionen in Glasfaser beschleunigt.

Die Neuregulierung soll in das am 1. Dezember in Kraft tretende Telekommunikationsmodernisierungsgesetz einfließen. Bis zum 15. No­vember haben die Marktteilnehmer die Möglichkeit zur Stellungnahme. Streit über die Bedingungen des Glasfaserzugangs hatte sich zwischen der Telekom und ihren Wettbewerbern zuletzt am Joint Venture Glasfaser Nordwest entzündet, gegen dessen Genehmigung durch das Bundeskartellamt unter anderem Vodafone und Deutsche Glasfaser erfolgreich geklagt haben. Hier werden die Karten nun neu gemischt.

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