Campari will Courvoisier Cognac kaufen
Spirituosenkonzern Campari will
Courvoisier Cognac kaufen
Größte Transaktion der Unternehmensgeschichte
Bloomberg/Reuters Mailand
Der Spirituosenhersteller Campari Group will Beam Suntory die Cognac-Marke Courvoisier abkaufen. Mit einem Volumen von mindestens 1,2 Mrd. Dollar wäre dies der größte Zukauf in der Geschichte des italienischen Getränkeproduzenten. Neben dem festen Transaktionspreis umfasst die Transaktion auch eine Earn-out-Zahlung von bis zu 120 Mill. Dollar. Diese orientiert sich an den Nettoumsatzzielen für 2028 und müsste bei deren Erreichen 2029 ausbezahlt werden.
Die angekündigte Übernahme hat die Aktien des italienischen Spirituosenkonzerns am Freitag belastet. Die Titel fielen an der Mailänder Börse am Vormittag zeitweise um bis zu 5,9%, bevor im Tagesverlauf eine Erholung einsetzte. Campari will den Konzernumsatz durch die Akquisition um 9% und den Gewinn pro Aktie 2% steigern, meldet Reuters. Auf kurze Sicht dürfte jedoch die Bruttogewinnmarge der Gruppe zunächst leiden, da Courvoisier weniger profitabel ist als der Rest des Markenportfolios von Campari, heißt es weiter.
Harte Zeiten für Cognac-Branche
Der Zukauf wäre ein Höhepunkt in den 16 Jahren Amtsjahren des Campari-CEO Bob Kunze-Concewitz, der im April in den Ruhestand gehen will. Unter seiner Führung stieg der Umsatz von Campari von 1,8 Mrd. Euro im Jahr 2019 auf voraussichtlich etwa 3 Mrd. Euro im Jahr 2023. Seit 2007 hat er insgesamt 27 Übernahmen im Gesamtvolumen von 3 Mrd. Euro begleitet. Unter anderem kaufte der Aperol-Hersteller 2022 den US-amerikanischen Bourbon-Produzenten Wilderness Trail Distillery.
Der Courvoisier-Deal soll es Campari ermöglichen, in einer der relevantesten Spirituosenkategorien in den USA sowie in Asien zu wachsen, hieß es in einer Erklärung. Die Transaktion soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Übernahme erfolgt in einer schwierigen Zeit für die Cognac-Hersteller. Hersteller französischer Spirituosen sehen sich nach einem Nachfrageschub während der Pandemie nun mit schwächerer Nachfrage insbesondere aus den USA konfrontiert.