nh Schanghai – Die chinesische Biotechfirma Cansino Biologics hat als erstes Pharmaunternehmen weltweit eine Zulassung für einen Corona-Impfstoff erhalten, der nicht injiziert, sondern in Sprühform nasal verabreicht wird. Seitens der nationalen Arzneimittelbehörde wurde grünes Licht für eine Anwendung als „Booster“, also Auffrischung des Immunschutzes erteilt. Das neue Produkt gilt wegen unkomplizierter Kühlhaltevorschriften als geeignet für eine breite Anwendung in Schwellenländern. Im Mai hatte die Firma für ihren Impfstoff Convidecia in seiner Grundform als Injektion die Anerkennung durch die Weltgesundheitsbehörde WHO erhalten.

Cansino hatte im Frühjahr 2020 wenige Monate nach dem Pandemieausbruch einen Corona-Impfstoff testen lassen, für die Entwicklung des Produkts dann aber länger gebraucht als die heimischen Konkurrenten Sinovac und Sinopharm. Nach Aufnahme des Cansino-Vakzins in das nationale chinesische Impfprogramm hat die Firma 2021 hohe Umsätze und Gewinne über 1,2 Mrd. Yuan (170 Mill. Euro) erzielt. In der ersten Jahreshälfte 2022 allerdings fiel der Umsatz um 70% zurück, während der Nettogewinn auf 12 Mill. Yuan schrumpfte.

An der Hongkonger Börse legte die Cansino-Aktie am Montag in Reaktion auf die Impfspray-Zulassung in der Spitze um 15% zu und schloss um 7% höher bei 53,5 HK-Dollar. Dennoch haben die Titel im bisherigen Jahresverlauf um 70% eingebüßt.