Das Leipziger Logistikunternehmen Cargobeamer hat in einer neuen Finanzierungsrunde 33,5 Mill. Euro bei Bestandsinvestoren sowie neuen hauptsächlich privaten Kapitalgebern und Family Offices aus den USA und der Schweiz eingesammelt. Die zugrundegelegte Bewertung liegt bei 245 Mill. Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Mit den frischen Mitteln will das Unternehmen, das mit seiner Technologie Güterverkehr von der Straße auf die Schiene bringt, seinen Wachstumskurs beschleunigen. Die operative Verantwortung trägt ab sofort Nicolas Albrecht, der 2020 als Chief Business Development Officer zum Unternehmen stieß und vom Aufsichtsrat nun zum CEO berufen wurde. Er löst den Firmengründer und langjährigen CEO Hans-Jürgen Weidemann ab, der sich als Chief Technology Officer künftig ganz auf die Technologie konzentriert.

Finanzchef Markus Fischer hatte die jetzt abgeschlossene Finanzierungsrunde bereits im September angekündigt. „Wir machen gerade eine neue Kapitalerhöhung, die sich zum ersten Mal an Investoren außerhalb des bestehenden Gesellschafterkreises gerichtet hat“, sagte der CFO (vgl. BZ vom 24.9.2021). Damals war noch die Rede von etwas mehr als 25 Mill. Euro. „Die erste Runde bei institutionellen Investoren, mit der wir einen deutlich höheren Betrag einsammeln wollen, werden wir voraussichtlich in den nächsten 18 Monaten drehen“, kündigte Fischer im Herbst an. Wer das Ohr ganz nah an die Schiene hält, dürfte die nächste Finanzierungsrunde also schon heranbrausen hören. Finanzierungsbedarf hat Cargobeamer reichlich. In den nächsten zehn Jahren will das Unternehmen mehr als 2 Mrd. Euro in eigene Waggons und bis 2021 mehr als 1 Mrd. Euro in eigene Ver­ladeterminals investieren.

Mit eigenen Waggons, Umschlagterminals und eigener Logistiksoftware will Cargobeamer möglichst viele Sattelauflieger auf die Schiene bringen. „Mit bestehenden Technologien können wir bereits heute eine fast vollständig dekarbonisierte Gütertransportkette schaffen“, be­schreibt Fischer den Anspruch.