Batteriehersteller

CATL aus China pirscht sich an US-Markt heran

Angesichts wachsender geo- und industriepolitischer Spannungen zwischen China und den USA, die chinesische Direktinvestitionen auf amerikanischem Boden erschweren, sondiert der Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology Limited (CATL) den Aufbau von Produktionsstätten auf mexikanischem Boden.

CATL aus China pirscht sich an US-Markt heran

nh Schanghai

Angesichts wachsender geo- und industriepolitischer Spannungen zwischen China und den USA, die chinesische Direktinvestitionen auf amerikanischem Boden erschweren, sondiert der Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology Limited (CATL) den Aufbau von Produktionsstätten auf mexikanischem Boden in zwei an den US-Bundesstaat Texas angrenzenden Provinzen. Dem Vernehmen nach will CATL dabei eine gewaltige Investitionssumme von bis zu 5 Mrd. Dollar in die Hand nehmen.

Entscheidender Faktor bei der Standortwahl ist die relative Nähe zu großen texanischen Automobilwerken der US-Hersteller Tesla und Ford. Die binnen weniger Jahre zum weltmarktführenden Batteriezulieferer für Elektroautobauer avancierte CATL steht bereits in einem engen Geschäftsverhältnis mit Tesla und bestückt deren in China gebaute und sowohl dort wie auch in anderen asiatischen Ländern und in Europa verkaufte Fahrzeuge mit Batterieaggregaten.

CATL, die mit einem globalen Marktanteil von mittlerweile 30 % ihren Vorsprung vor der Konkurrenz aus Korea (Samsung SDL und LG Energy) sowie Japan (Panasonic) in diesem Jahr weiter ausbauen konnte, plant seit längerem ihren Radius über Werke in Europa und Nordamerika auszubauen. Was die USA angeht, ist das Vorhaben durch die Handels- und Industriepolitik von Ex-Präsident Donald Trump wesentlich erschwert worden. Auch gegenwärtig gibt es Hindernisse, weil die Regierung unter Präsident Joe Biden auf eine Reduzierung der Abhängigkeit der US-Autoindustrie von chinesischen Liefersträngen abstellt. Gleichzeitig fährt Washington eine gezielte Förder- und Subventionspolitik für den Aufbau heimischer Lieferketten im Boomsektor Batterietechnik.

CATL hat auf Umwegen bereits Fuß in den USA gefasst und in Kentucky eine Fabrikstätte übernommen, die Experten zufolge für den Zusammenbau von Batterieaggregaten umgerüstet werden könnte. Damit könnte CATL beabsichtigen, in Mexiko produzierte Batteriezellen auf US-Boden zu fertigen Aggregaten zu montieren. Eine CATL-Produktion auf mexikanischen Boden gilt standortpolitisch als wenig problematisch, weil China und Mexiko weitgehend reibungsfreie Handelsbeziehungen unterhalten. Zudem hat die Regierung Ambitionen, die prominente Stellung der mexikanischen Autozulieferindustrie auch auf den Markt der E-Mobilität zu übertragen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.